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"Paysafecard"-Verkaufsstellen "Paysafecard"-Verkaufsstellen: Lotto-Betrüger ergaunern PIN-Nummern

04.08.2014, 13:42
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Symbolbild dpa Lizenz

Saarbrücken - Mit ergaunerten PIN-Nummern für das elektronische Zahlungsmittel „paysafecard“ haben Betrüger bundesweit Lotto-Annahmestellen um etwa 600.000 Euro gebracht. Das teilte Saartoto am Montag in Saarbrücken mit. Wenn neben den bundesweit rund 24 000 Lotto-Annahmestellen auch andere „paysafecard“-Verkaufsstellen wie etwa Tankstellen berücksichtigt würden, läge der Schaden sicher im Millionenbereich, sagte Saartoto-Sprecherin Andrea Schramm.

Die „paysafecard“ ist ein Wertgutschein, mit dem über einen PIN-Code im Internet bezahlt werden kann. Persönliche Daten sind hierfür anders als bei anderen Online-Zahlungsmitteln nicht erforderlich. Die Saarland-Sporttoto GmbH ist derzeit federführend im Deutschen Lotto- und Totoblock, einem Zusammenschluss aller 16 staatlichen Lotteriegesellschaften in Deutschland.

Richtige Telefonnummer vorgegaukelt

Die Betrüger rufen den Angaben nach in den Annahmestellen an und geben sich als Mitarbeiter einer Lotto-Gesellschaft aus. Im Display erscheint die vermeintlich echte Rufnummer der jeweiligen Lotto-Gesellschaft. Mit zum Teil kostenlosen Anwendungen aus dem Internet könne die mitgesendete Telefonnummer beliebig gewählt werden, sagte Schramm.

Die Anrufer behaupten demzufolge, für Systemüberprüfungen oder zur Aktualisierung der Systemsoftware die PINs von „paysafecards“ zu benötigen. „Sie bauen einen enormen Druck auf“, sagte Schramm. Wer sich weigere, die PINs herauszugeben, dem stellten die Anrufer Umsatzeinbußen in Aussicht.

BKA rät zur Anzeige

Die betrügerischen Anrufe werden laut Schramm bundesweit seit etwa eineinhalb Jahren beobachtet. In den vergangenen etwa fünf Monaten hätten sie aber zugenommen. Versuche, die Karten kurz nach den Anrufen zu sperren, seien gescheitert, weil sie bereits eingelöst worden seien, sagte Schramm. Auf dem Schaden blieben die Lotto-Annahmestellen sitzen.

Dem Bundeskriminalamt (BKA) sind solche Fälle bekannt. Neben Lotto-Annahmestellen und Tankstellen seien beispielsweise auch Baumärkte betroffen, wenn bekannt sei, dass man dort „paysafecards“ erwerben könne, sagte eine BKA-Sprecherin. Angerufene sollten sich immer vor Augen führen, dass seriöse Anrufer nie am Telefon die Herausgabe von sensiblen Daten verlangten. Wer dennoch Opfer werde, solle den Mut aufbringen, eine Anzeige zu erstatten, riet die BKA-Sprecherin. Nur so könne man den Tätern auf die Spur kommen. (dpa)