Papua-Neuguinea Papua-Neuguinea: Entschuldigung für verspeiste Missionare
Sydney/Hamburg/dpa. - Die Nachfahren der Kannibalen auf Papua-Neuguinea haben um Entschuldigung dafür gebeten, dass ihre Vorväterim Jahr 1878 vier Missionare aus Fidschi verspeist haben. Wie dieaustralische Tageszeitung «Daily Telegraph» am Donnerstag in Sydneyberichtete, akzeptierte der Vertreter Fidschis auf Papua-Neuguinea,Ratu Isoa Tikoca, die Entschuldigung. An der Zeremonie in der ProvinzNeubritannien am Mittwoch hätten Tausende von Menschen teilgenommen.
«Wir sind tief bewegt und wünschen Euch die größte Freude anVergebung, da wir nun endlich diese Unstimmigkeit überwinden», sagteRatu Tikoca. Der Generalgouverneur von Papu-Neuguinea, PauliasMatane, betonte nach Angaben der Zeitung, er wisse die Arbeit derfrühen Missionare zu schätzen, die den pazifischen Inseln dasChristentum gebracht hätten.
Der Engländer George Brown hatte 1875 methodistische Missionareund Lehrer von den Fidschi-Inseln nach Papua-Neuguinea geführt. Wieder «Daily Telegraph» schreibt, wurden drei Jahre später drei derLehrer und ein Minister von den Fidschi-Inseln getötet und von einemStamm der Tolai auf Papua-Neuguinea verspeist. Brown leitete selbsteine Strafexpedition, bei der zahlreiche Tolais getötet und mehrereDörfer zerstört worden waren. Diese Aktion hatte bei Methodisteneinen Sturm der Entrüstung ausgelöst.