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Nach Übernahmeversuch Papenburg will Salzgitter-Anteil nicht weiter aufstocken

Er ist bereits der größte Aktionär bei Salzgitter, doch sein Versuch, den Stahlkonzern zu übernehmen, war im April gescheitert. Jetzt denkt Bauunternehmer Papenburg über seinen Rückzug nach.

Von dpa 23.05.2025, 19:20
Will sich nicht übernehmen lassen: Der Stahlkonzern Salzgitter. (Archivfoto)
Will sich nicht übernehmen lassen: Der Stahlkonzern Salzgitter. (Archivfoto) Julian Stratenschulte/dpa

Braunschweig/Salzgitter - Der Bauunternehmer Günter Papenburg plant nach seinem gescheiterten Übernahmeversuch keine weitere Aufstockung seines Anteils am Stahlkonzern Salzgitter. „Ich wollte eine freundliche Übernahme und werde jetzt auch keine weiteren Aktien kaufen“, sagte er der „Braunschweiger Zeitung“. Papenburg hält bereits 29,9 Prozent an dem Konzern und ist damit größter Anteilseigner vor dem Land Niedersachsen mit 26,5 Prozent. 

Zusammen mit TSR Recycling hatte Papenburg Anfang des Jahres ein nicht bindendes Gebot für den Stahlkonzern vorgelegt. Dieses hatte der Salzgitter-Vorstand aber im April nach „intensiven Gesprächen“ als zu niedrig zurückgewiesen. Auch bei der IG Metall war das Übernahmegebot auf Widerstand gestoßen. Das Land hatte sich ebenfalls gegen einen Verkauf ihrer Salzgitter-Anteile ausgesprochen.

„Ich wollte mit dem Land und den Mitarbeitern eine gemeinsame Linie finden“, sagte Papenburg. „Ich wollte keine feindliche Übernahme. Entweder will man mich oder nicht.“ Er wolle nun noch die schriftliche Antwort auf seine Fragen abwarten, die sein Vertreter am Donnerstag auf der Salzgitter-Hauptversammlung in Wolfsburg gestellt hatte - und danach über sein weiteres Vorgehen entscheiden.

Das könne auch seinen kompletten Rückzug aus Salzgitter bedeuten: „Wenn ich nicht gewollt bin, dann planen wir, unsere Anteile abzugeben“, zitiert die Zeitung den Bauunternehmer. „Ich brauche die Salzgitter AG nicht.“ Salzgitter-Chef Gunnar Groebler hatte auf der Hauptversammlung dagegen angekündigt, auch nach der Absage an eine Übernahme weiter mit Papenburg zusammenarbeiten zu wollen.