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Kriminalität Opfer erkennt verdächtige Juwelenräuberin vor Gericht

Eine Frau gibt vor, einen teuren Ring kaufen zu wollen. Dann tauchen zwei Männer auf und bedrohen den Juwelier mit einer Pistole. Vor dem Berliner Landgericht hat das Opfer jetzt gesprochen.

Von dpa 26.09.2025, 12:41
Eine 29-jährige Frau muss sich mehr als drei Jahre nach einem Überfall auf ein Juweliergeschäft wegen schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung verantworten. (Archivbild)
Eine 29-jährige Frau muss sich mehr als drei Jahre nach einem Überfall auf ein Juweliergeschäft wegen schweren Raubes und gefährlicher Körperverletzung verantworten. (Archivbild) Jens Kalaene/dpa

Berlin - Im Prozess um einen Überfall auf einen Juwelier hat das Opfer als Zeuge ausgesagt. Der inzwischen 67-jährige Juwelier sagte als erster Zeuge, er erkenne die Angeklagte wieder - „eindeutig, sie war es“, erklärte er vor dem Berliner Landgericht. Ob sich die 29-Jährige zu den Vorwürfen äußern wird, blieb zu Prozessbeginn zunächst offen.

Die Frau soll laut Anklage vor mehr als drei Jahren unter dem Vorwand, einen teuren Ring kaufen zu wollen, in das Geschäft gekommen sein. Zwei Komplizen seien ihr gefolgt, einer habe den Ladeninhaber geschlagen, mit einer Pistole bedroht und gefesselt. Das Trio soll Schmuck im Wert von rund 68.000 Euro sowie Bargeld in Höhe von etwa 2.700 Euro erbeutet haben. 

Die Frau war vor einem halben Jahr in Spanien festgenommen und nach Deutschland überstellt worden. Sie befindet sich seitdem in Untersuchungshaft. Die Staatsanwaltschaft legt ihr schweren Raub und gefährliche Körperverletzung zur Last. Die Identität der Komplizen ist bisher nicht bekannt.

Zeuge: „Sie trug eine Perücke“

Einige Wochen vor der Tat sei sie erstmals in seinem Geschäft in Berlin-Johannisthal gewesen und habe nach einer Halskette gefragt, berichtete der Ladeninhaber bei seiner Aussage weiter. Zu einem Kauf sei es nicht gekommen.

Am 8. September 2022 habe die Frau erneut vor seinem Geschäft gestanden und habe geklingelt, so der Zeuge. „Ich hätte sie beinahe nicht erkannt, weil sie eine Perücke trug.“ Ein Mann sei dann aufgetaucht, habe ihn geschlagen. Er sei gezwungen worden, Schlüssel für Vitrinen und Panzerschrank herauszugeben. Den Schmuck hätten die insgesamt drei Täter in Reisetaschen gesteckt und seien geflohen. Seit der Tat leide er unter Angstzuständen - „bis heute geht es mir schlecht“, sagte der Zeuge. Sein Geschäft habe er inzwischen aufgegeben.

Für den Prozess gegen die 29-Jährige sind zwei weitere Verhandlungstage bis zum 10. Oktober terminiert.