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Landgericht Obdachlose am Bahnhof Zoo überfahren: Prozessauftakt

Von dpa Aktualisiert: 05.07.2022, 13:11
Eine Figur der blinden Justitia.
Eine Figur der blinden Justitia. Sonja Wurtscheid/dpa/Symbolbild

Berlin (dpa) – - Knapp zwei Jahre nach einem mutmaßlichen Raser-Unfall, bei dem drei obdachlose Männer lebensgefährlich verletzt wurden, hat der Prozess gegen einen 26-Jährigen begonnen. Der Angeklagte soll alkoholisiert und mit überhöhter Geschwindigkeit gefahren sein, als er am Berliner Bahnhof Zoo die Kontrolle über den Geländewagen verloren habe und auf den Gehweg gekracht sei. Der Verteidiger kündigte am Dienstag im Prozess am Amtsgericht Berlin-Tiergarten an, sein Mandant werde sich zu einem späteren Zeitpunkt äußern. 

Der 26-Jährige, der keine Fahrerlaubnis besessen habe, soll laut Anklage am Morgen des 26. Juli 2020 an der Kreuzung Joachimsthaler Straße/Hardenbergstraße bei roter Ampel abgebogen sein. Er sei mit 65 bis 70 Stundenkilometern in den Kreuzungsbereich gefahren und von der Fahrbahn abgekommen. Drei Opfer seien überrollt worden. Einem 36-Jährigen musste ein Bein amputiert werden. 

Die Anklage lautet auf vorsätzliche Gefährdung des Straßenverkehrs, fahrlässige Körperverletzung und Fahren ohne Fahrerlaubnis. Der damals 24-jährige Fahrer hatte kurz nach dem Unfall gegenüber Polizisten erklärt, es tue ihm leid. Er habe sich selbst etwas antun, aber keine anderen Menschen verletzen wollen.