Nürnberg Nürnberg: Bewährungsstrafe nach Schlägerei am OP-Tisch

Nürnberg/dpa. - Der Narkosearzt wurde so selbst zum Fall fürsKrankenhaus. Die beiden Ärzte waren in einer Nürnberger Klinikaneinandergeraten, weil der Anästhesist Termine des Hals-Nasen-Ohren-Arztes abgesagt hatte. Beim juristischen Nachspiel am Mittwochverurteilte das Amtsgericht Nürnberg den sichtlich geknickten 44-jährigen Chirurgen zu drei Monaten Haft auf Bewährung. Außerdem musser 3000 Euro an die Obdachlosenhilfe zahlen.
Der Chirurg schlug so hart zu, dass der Anästhesist durch den OP-Saal flog und gegen eine Wand prallte. Er trug einen geprelltenSchädel, eine gezerrte Halswirbelsäule und im Knie einInnenbandanriss davon. Auch ein Pfleger, der helfen wollte, habeeinige Rippenstöße abbekommen, hieß es bei Gericht. Der Patient mitder Nasenkorrektur bekam derweil nichts mit. Er war zum Tatzeitpunktnoch betäubt.
Der schlagende Doktor war wohl von sich selbst überrascht. Wie erbetrübt mitteilte, habe er freiwillig 7000 Euro an den Kollegen und2000 Euro an den Pfleger gezahlt und um Entschuldigung gebeten. Auchdie Klinik habe er verlassen, seine Praxis in Nürnberg aufgegeben undeine Stelle in München angenommen.