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Notfälle Notfälle: Defektes Kabel löste Explosion in Heizkraftwerk aus

02.11.2004, 09:04
Feuerfahrzeuge stehen am Montagabend (01.11.2004) vor dem Heizkraftwerk im Frankfurter Ortsteil Goldstein, wo sich zuvor eine Explosion ereignete. Das Unglück führte zu stundenlangem Stromausfall in mehreren Frankfurter Ortsteilen. (Foto: dpa)
Feuerfahrzeuge stehen am Montagabend (01.11.2004) vor dem Heizkraftwerk im Frankfurter Ortsteil Goldstein, wo sich zuvor eine Explosion ereignete. Das Unglück führte zu stundenlangem Stromausfall in mehreren Frankfurter Ortsteilen. (Foto: dpa) dpa

Frankfurt/Main/dpa. - Die Explosion in einem Frankfurter Umspannwerk vom Montagabend hat neben dem stundenlangen Stromausfall auch Millionenschäden verursacht. Der Energieversorger Mainova bezifferte den Schaden allein an dem nahezu komplett zerstörten Werk am Dienstag auf bis zu 15 Millionen Euro. Explosionsursache war nach Darstellung der Polizei und des Unternehmens ein technischer Defekt an einem mit Öl gefüllten Strom-Wandler. Rund 45 000 Menschen waren in der Nacht zum Dienstag zwischen vierund zehn Stunden lang ohne Strom, auch der Frankfurter Flughafen und das Universitäts-Klinikum waren kurzfristig ohne Elektrizität. Laut Polizei wurde aber niemand verletzt. Auch zu Plünderungen oder schlimmeren Verkehrsunfällen sei es nicht gekommen.

In drei Stadtteilen ging am Montagabend nach 19.15 Uhr nichtsmehr: Die Ampeln waren ausgefallen, etwa zehn Straßenbahnen liegengeblieben. Die Feuerwehr rettete nach eigenen Angaben insgesamt fünfMenschen aus zwei stecken gebliebenen Fahrstühlen. DieNotstromgeneratoren der Uni- Klinik sprangen ohne Probleme an.Insgesamt seien 150 Feuerwehrleute im Einsatz gewesen, davon 50 amBrandherd, wo das Feuer nach etwa einer Stunde gelöscht war.

Am Flughafen dauerte die Umstellung auf das Netz des benachbartenStromversorgers Süwag inklusive Vorwarnzeit gut zehn Minuten. DieSüwag liefert im Normalbetrieb die Hälfte des Flughafenstroms. DieLuftsicherheit sei zu keiner Zeit gefährdet gewesen, betonten dieBetreibergesellschaft Fraport und Lufthansa. Die deutsche Flugliniemusste zwei Flieger nach Köln und einen nach Stuttgart umleiten. Esgab Verspätungen von bis zu einer Stunde, sagte Sprecher ThomasJachnow. Das Unternehmen prüfe nun Regressansprüche.

Ähnliche Forderungen erwartet die Mainova auch von Unternehmen,Privatleuten und Gastronomen, etwa für Produktions- undUmsatzausfälle oder verdorbene Lebensmittel aus ausgefallenenTiefkühltruhen. «Wir sind dagegen versichert», sagte Mainova-Sprecher Frank Döbert.