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Niedersachsen Niedersachsen: Mutter bringt ihre beiden Töchter mit Spiritus um

24.10.2004, 20:11
Personen gehen am Montag (25.10.2004) an einem Wohnhaus in Schöningen (Kreis Helmstedt) vorbei. In dem Haus hatte am Sonntag (24.10.2004) eine Mutter ihre beiden Töchter umgebracht. Nach dem Verbrechen ist die 40 Jahre alte Mutter noch nicht zu den Taten befragt worden. Die Frau sei nach wie vor nicht vernehmungsfähig, sagte ein Polizeisprecher am Montag (25.10.2004). Die Mutter brachte die vier und acht Jahre alten Mädchen am Sonntag vermutlich wegen Familienproblemen um. Sie hatte ihnen Spiritus eingeflößt. Dann wollte sie sich selbst töten, überlebte aber schwer verletzt. Nähere Erkenntnisse zur Tat soll eine Obduktion bringen. (Foto: dpa)
Personen gehen am Montag (25.10.2004) an einem Wohnhaus in Schöningen (Kreis Helmstedt) vorbei. In dem Haus hatte am Sonntag (24.10.2004) eine Mutter ihre beiden Töchter umgebracht. Nach dem Verbrechen ist die 40 Jahre alte Mutter noch nicht zu den Taten befragt worden. Die Frau sei nach wie vor nicht vernehmungsfähig, sagte ein Polizeisprecher am Montag (25.10.2004). Die Mutter brachte die vier und acht Jahre alten Mädchen am Sonntag vermutlich wegen Familienproblemen um. Sie hatte ihnen Spiritus eingeflößt. Dann wollte sie sich selbst töten, überlebte aber schwer verletzt. Nähere Erkenntnisse zur Tat soll eine Obduktion bringen. (Foto: dpa) dpa

Schöningen/dpa. - Nach dem Verbrechen an ihren beiden Töchternist die 40 Jahre alte Mutter aus Schöningen in Niedersachsenweiterhin nicht vernehmungsfähig. Die Frau hatte die vier und achtJahre alten Mädchen vermutlich wegen familiärer und psychischerProbleme mit Spiritus vergiftet. Der Vater fand die Leichen amSonntagmorgen in dem Einfamilienhaus. Die Mutter wollte sichebenfalls mit Spiritus umbringen, überlebte jedoch schwer verletzt.

Die Obduktion habe ergeben, dass die beiden Kinder an einerLähmung des Atemsystems gestorben seien, sagte ein Sprecher derPolizei am Montag. Wie die Mutter ihren Kindern den übel riechendenSpiritus verabreicht hatte, blieb unklar. «Man könnte vermuten, dasser mit einem anderem Getränk vermixt wurde», sagte derPolizeisprecher. Die Mutter selbst machte zu den Taten noch keineAussagen. «Wir wissen nicht, wann wir sie vernehmen können», hieß esbei der Polizei. Auch die genaue Auswertung der Obduktionsergebnissewerde noch einige Zeit dauern.

Der Direktor des Rechtsmedizinischen Instituts der MedizinischenHochschule Hannover (MHH), Prof. Hans Dieter Tröger, sagte, Spirituslöse eine Alkoholvergiftung aus und könne letztlich zum Atemsillstandführen. Erwachsene bräuchten etwa 3 bis 5 Promille Alkohol, um zusterben. «So hoch muss es bei einem Kind nicht sein», sagte Prof.Tröger.

Der Vater der beiden Mädchen war während der Taten nicht zu Hause.Der 42-Jährige habe am Samstagabend das Haus verlassen und sei amSonntag um 08.00 Uhr wieder gekommen, sagte der Polizeisprecher. Zuden Ursachen für die Familienprobleme wollte der Sprecher derStaatsanwaltschaft in Braunschweig keinerlei Angaben machen. DieErmittler hatten in dem Haus eine Art Abschiedsbrief der Fraugefunden.