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Niedersachsen Niedersachsen: Kenianerin ist Mutter des Findelkindes Johannes

21.07.2008, 17:55
Fast ein Jahr nach dem Fund des ausgesetzten Babys Johannes an der niedersächsischen Nordseeküste kennt die Polizei jetzt die Mutter. (Foto: dpa)
Fast ein Jahr nach dem Fund des ausgesetzten Babys Johannes an der niedersächsischen Nordseeküste kennt die Polizei jetzt die Mutter. (Foto: dpa) Reinhard-Nieter-Krankenhaus

Wilhelmshaven/dpa. - Eine 25 Jahre alte Kenianerin habe denJungen vermutlich allein zur Welt gebracht und am 8. August 2007 voreiner Kirche in Schillig in Friesland zurückgelassen, teilte diePolizei in Wilhelmshaven am Montag mit. Die Frau sei im April 2007legal nach Deutschland eingereist und habe bei einer Familie nahe BadHomburg (Hessen) als Au-Pair-Mädchen gearbeitet. Mit dieser Familiehabe die Afrikanerin Urlaub an der Küste gemacht und dort vermutlichdas Kind geboren. Der derzeitige Aufenthaltsort der Frau sei nichtbekannt, die Ermittlungen dauerten an. Die Polizei sagte eine fürDienstag geplante Pressekonferenz zu dem Fall ab.

Das Schicksal des Findelkindes Johannes hatte bundesweit fürAufsehen gesorgt. Ein Kirchenmitarbeiter hatte den nur wenige Stundenalten Säugling entdeckt. Das 50 Zentimeter große, dunkelhäutige Babywar nicht versorgt, stark unterkühlt und lediglich in eine weißeStrickjacke gewickelt. Der Junge wurde von dem behandelndenKinderarzt des Krankenhauses in Wilhelmshaven Johannes genannt undmusste stationär behandelt werden. Nach wenigen Tagen wurde erentlassen und kam in die Obhut einer Pflegefamilie. Der mittlerweilefast einjährige Johannes entwickelte sich nach weiteren Angaben sehrgut und ohne erkennbare Auffälligkeiten.

Bei ihren Ermittlungen hatte die Polizei im vergangenen Augustnicht ausgeschlossen, dass die Mutter an der Nordseeküste in Urlaubwar. Der entscheidende Hinweis kam aber erst Mitte Juni von derPolizei in Bad Homburg. Dort hatte eine Beamtin während einesErmittlungsverfahrens erfahren, dass die Kenianerin in den Fallverwickelt sein könnte. Weitere Überprüfungen erhärteten denVerdacht. Im Umfeld der Afrikanerin soll niemand von derSchwangerschaft gewusst und sie daher auch nicht im Zusammenhang mitdem Findelkind gesehen haben.