Niederlande Niederlande: Nach Lastwagenunglück werden drei Leichen geborgen

Kerkrade/dpa. - Bei dem schweren Lastwagenunglück im niederländischen Grenzort Kerkrade sind nach Angaben der Polizei drei Menschen ums Leben gekommen. Es werde niemand mehr in den Trümmern eines Wohnhauses vermisst, in das sich am Freitag ein deutscherLastwagen gebohrt hatte, bestätigte ein Sprecher am Samstagabend. Einsatzkräfte hatten zuvor stundenlang die Ruine durchsucht. Im Fahrerhaus des deutschen Lastwagens war allein die Leiche des Fahrers gefunden worden.
Der 41 Jahre alte Mann aus dem westfälischenKalletal, war nicht von einer Frau und einem Kind begleitet worden, wie Augenzeugen zunächst berichtet hatten.
In den Trümmern des weitgehend zerstörten und ausgebrannten Hauseshatten die Einsatzkräfte am Samstag die stark verkohlten Leichen vonzwei Mitarbeitern eines Supermarktes gefunden, der sich imErdgeschoss befand. Bei den Toten handele es sich um eine 55 Jahrealte Niederländerin und einen 37 Jahre alten Iraker, hieß es. Zweitürkische Hausbewohner, die zunächst auch als vermisst gemeldetworden waren, entgingen der Katastrophe durch großes Glück. Siebefanden sich im Türkei-Urlaub, aus dem sie am Samstag zurückkehrten.
Bei dem Unfall hatten am Freitagmittag vermutlich die Bremsen desmit schweren Stahlplatten beladenen Lastwagens versagt. Deswegen warer eine abschüssige Straße herunter geradewegs in das Haus gerast.Dabei entstand vermutlich durch Kurzschluss ein Großfeuer, welchesdas Geschäftsgebäude und ein Nachbarhaus fast vollständig zerstörte.Wegen der großen Hitze hatten Retter mit Spezialhunden erst amSamstag in den Trümmern nach den Opfern suchen können.
Ein Augenzeuge pries am Samstag vor Journalisten den Fahrer desUnglückslastwagens, der sein Leben geopfert habe, um Kinder zuretten. «Dieser Fahrer ist ein wahrer Held», berichtete Hans Piefer,der in dem ebenfalls in Mitleidenschaft gezogenen zweiten Haus wohnt.Als der Fahrer bemerkte, dass die Bremsen seines Wagens versagten,wollte er nach Piefers Angaben auf ein Grasstück neben der Straßeausweichen, tat es aber nicht, weil dort Kinder spielten. «Um dasLeben der Kinder zu retten, musste er weiter geradeaus fahren, unddann ist er sicher mit 100 Stundenkilometern in das Haushineingerast», zitierte ihn die niederländische Agentur ANP.