Bildung Nicht nur MINT-Fächer: Thüringen fehlen Musiklehrer
In Thüringen hat sich die Zahl der Musiklehrkräfte binnen zehn Jahren um ein Viertel verringert. Weil Nachwuchs fehlt, soll auch fachfremdes Personal weitergebildet werden.

Erfurt - Nicht nur die sogenannten MINT-Fächer sind ein Problem: In Thüringen fehlt in den nächsten Jahren zunehmend Personal für den Musikunterricht. Derzeit gebe es einen Bedarf von ungefähr 94 Lehrkräften an Grund- und Regelschulen im Land, teilte das Bildungsministerium mit. Binnen zehn Jahren habe sich die Anzahl der Musiklehrkräfte um rund ein Viertel reduziert auf zuletzt 1.179.
Hinzu komme der bundesweite Trend, dass die Hochschulen um immer weniger Studieninteressierte für ein Lehramtsstudium im Bereich Musik konkurrierten. Demnach trete an der Hochschule für Musik in Weimar jeder zweite Bewerber einen zugesagten Studienplatz für das Musik-Lehramt gar nicht an, so das Ministerium.
Weiterbildung bringt Quereinstieg in das Fach Musik für Lehrkräfte
Das Land will den Unterrichtsausfall in Fach Musik auch durch Weiterbildungen decken, durch die bestehende Lehrkräfte die „Unterrichtserlaubnis“ für das Fach bekommen sollen. Demnach haben zuletzt 22 Menschen erfolgreich das Angebot des Thüringer Instituts für Lehrerfortbildung absolviert, die bislang keine Lehrbefähigung für das Fach Musik hatten.
Auch für frisch verbeamtete Musiklehrkräfte gibt es zudem Sonderzuschläge vom Land, sofern sie sich dazu entscheiden, in Regionen mit großem Lehrermangel zu gehen. Der Zuschlag beträgt zehn Prozent der Einstiegsbesoldung und wird fünf Jahre lang gezahlt. Zuletzt hatte Bildungsminister Christian Tischner (CDU) erwägt, die Zuschläge den Lehrkräften noch früher während ihrer Ausbildung anzubieten.