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Nazca-Linien Nazca-Linien in Peru: Lkw beschädigt 2000 Jahre altes Weltkulturerbe

31.01.2018, 07:42
Die Nazca-Linien aus der Luft
Die Nazca-Linien aus der Luft imago stock&people

Lima - Die Regierung Perus hat eine stärkere Überwachung der zum Weltkulturerbe zählenden Nazca-Linien angeordnet, nachdem ein Lastwagen über die archäologische Stätte gefahren war. Das 450 Quadratkilometer große Areal solle künftig auch nachts und mit Drohnen überwacht werden, teilte das Kulturministerium am Dienstag (Ortszeit) mit.

Am Samstag hatte ein Lastwagenfahrer Reifenspuren auf den 2000 Jahre alten Geoglyphen hinterlassen. Er wurde festgenommen und angeklagt.
Der Lastwagen habe auf einer Strecke von rund hundert Metern drei Linien beschädigt, die Teil eines Eidechsenbildes seien, berichtete die Zeitung „El Comercio“. Der Fahrer gab an, er sei in das geschützte Gebiet eingedrungen, um einen Reifen zu wechseln.

Greenpeace-Aktivist beschädigte Nazca-Linien

Bei den Nazca-Linien handelt es sich um sogenannte Scharrbilder von gewaltigem Ausmaß, die in den sandigen Boden gekratzt wurden. Die 70 Bilder - darunter ein 135 Meter großer Affe und ein Kolibri mit 66 Metern Flügelspannweite - sind nur von der Luft aus zu sehen. Angefertigt wurden die 1994 zum Weltkulturerbe erklärten Bilder von der Nazca-Kultur im Süden Perus. Warum, ist bis heute ein großes Rätsel. Womöglich dienten die Bilder zeremoniellen Zwecken. 

Im Mai 2017 wurde der österreichische Greenpeace-Aktivist Wolfgang Sadik in Peru zu zwei Jahren und vier Monaten Haft auf Bewährung sowie 200.000 Dollar Strafe verurteilt. Er galt als verantwortlich, 2014 bei einer Protestaktion gegen den Klimawandel einen überdimensionalen Slogan der Umweltschützer zwischen den Nazca-Linien aufgestellt und dabei Spuren auf der Kulturstätte hinterlassen zu haben. (dpa)