Naturschutz Naturschutz: Der Kleiber ist der Vogel des Jahres 2006

Berlin/dpa. - Der Kleiber ist der Vogel des Jahres 2006. Derkompakte kleine Singvogel (Sitta europaea) mit dem markantenblaugrauen Gefieder und dem schwarzen Augenstreif ist in Deutschlandweit verbreitet. «Der Kleiber ist die Stimme unserer Wälder und hatzudem eine interessante Biologie», sagte der Vizepräsident desNaturschutzbundes NABU, Helmut Opitz, am Freitag in Berlin. Alseinziger Vogel kann er einen Baumstamm kopfüber hinunterlaufen undsich Nahrung von oben aus abstehender Rinde picken - eine ökologischeNahrungsnische. Zugleich sei die Wahl des Vogels auch ein Plädoyerfür den Waldschutz.
Mit 12 bis 15 Zentimetern ist der Kleiber etwa so groß wie eineKohlmeise. Seinen Namen verdankt er dem Umstand, dass er den Eingangzur Bruthöhle durch «Kleibern» (Kleben) von Lehmkügelchen verkleinernkann, um Feinde abzuhalten. Er ernährt sich von Insekten, Spinnen,Samen, Bucheckern und Haselnüssen.
Nur die Männchen singen. Sie sind Ende Dezember bis Frühjahr amcharakteristischen Pfeifen «wi wi wi» zu erkennen. Auch in Parks undGärten ist der Kleiber zu sehen. In Deutschland leben nachExpertenschätzung etwa 600 000 bis 1,4 Millionen Brutpaare, das sindacht Prozent des europäischen Bestandes.
Der NABU und der Landesbund für Vogelschutz (NABU-Partner inBayern) haben in diesem Jahr bewusst einen Vogel gekürt, der inBuchen- und Eichenwäldern lebt. Der Kleiber benötige ältere Bäume, indenen er nisten könne, betonte Opitz. Eine nachhaltigeForstwirtschaft sei der beste Schutz für den Kleiber. Der NABU kürtden Vogel des Jahres seit 1971. Im Jahr 2005 trug der Uhu, die größteEule Europas, den Titel.
Die Farbbroschüre zum Jahresvogel 2006 kann gegen fünf Briefmarkenzu je 55 Cent beim NABU Natur-Shop, Am Eisenwerk 13, 30519 Hannover(www.nabu-natur-shop.de) bezogen werden.