Naturkatastrophe Naturkatastrophe: Mindestens zwei Tote bei starkem Erdbeben
Johannesburg/Maputo/dpa. - Das Beben mit einer Stärke zwischen 7,3 und 7,5 ließ viele Menschenkurz nach Mitternacht in Panik auf die Straßen stürzen. In derHauptstadt Maputo verbrachten Tausende aus Furcht vor Nachbeben dieNacht im Freien, erklärte die Organisation ActionAid. Die Regierungschickte Hilfstrupps in die spärlich besiedelte ländliche Region.
Das Epizentrum lag 10 Kilometer unter der Erdoberfläche in derzentralen Manica-Provinz, nahe der Grenze zu Simbabwe. In der 220Kilometer entfernten Hafenstadt Beira wurden nach Angaben vonActionAid vier Menschen verletzt und mehrere Gebäude beschädigt. Beieinem der Toten handelt es sich um ein Kind, das von einereinstürzenden Wand erschlagen wurde. Im Machaze-Distrikt wurden 13Verletzte, in Maputo ein Verletzter gezählt. Mindestens ein DutzendHäuser stürzte nach den Angaben in dem an Machaze angrenzendenMossurize-Distrikt ein.
Unter den verschreckten Menschen, die durch die Straßen irrten,waren nach Angaben von Hotelmanagern auch Touristen aus den USA,Europa und afrikanischen Staaten. In der simbabwischen Stadt Gwerusowie der Hauptstadt Harare löste das eine Minute dauernde BebenAlarmanlagen aus. Aus Südafrikas Hafenstadt Durban gab es Berichteüber Hotelgäste, die an den Strand flohen.
Mosambik hat bisher kaum Schlagzeilen durch schwere Erdbebengemacht. Der Erdstoß ereignete sich in einer seismisch aktiven Zoneam südlichen Ende des ostafrikanischen Grabensystems. «Wir haben indiesem Gebiet schon früher Beben erlebt, aber das hier war einwirklich schweres», sagte Ian Saunders vom südafrikanischen Rat fürGeo-Wissenschaften. Er ortete das Epizentrum mit einer Stärke von 7,3in der Massangena-Region südlich von Beira. US-Wissenschaftler hattendie Stärke dagegen zuvor mit 7,5 gemessen.
Saunders begründete die Bebengefährdung der Region mit derErdkruste, die in konstanter Bewegung sei: «Bruchlinien formen denGraben und während sie sich voneinander weg bewegen, löst sich dieSpannung auf - und das stellt das Beben dar: Es ist ein wenig, als obman an zwei Seiten eines Papierblattes zieht - irgendwann muss es malreißen.» Die frühere portugiesische Kolonie Mosambik steht auch aufder Reiseliste von Bundespräsident Horst Köhler, der Anfang AprilMosambik, den vorgelagerte Inselstaat Madagaskar und Botswanabesuchen will.