Naturgewalt Naturgewalt: Erdbeben erschütterte Rheinland und Niederlande

Aachen/Den Haag/dpa. - Das Epizentrum soll im Raum Aachen zwischen den Orten Alsdorf undÜbach-Palenberg gelegen haben. Die Erdstöße ereigneten sich um 7.44Uhr. Die Erdbebenwarte in Straßburg ermittelte den Wert von 4,7 aufder Richterskala. Viele Anrufer blockierten nach dem Erdstoß dieNotrufnummern der Erdbebenwarte der Universität Köln in Bensberg undder Hilfskräfte. Blumentöpfe hätten gewackelt, Bücher seien aus denRegalen gefallen, ein Spiegel sei gerissen, berichtete einePolizeisprecherin von den Eindrücken der Menschen.
Nach Angaben der niederländischen Behörden war das Beben in weitenTeilen des Landes zu spüren. Vor allem im Südosten hätten vieleAnrufer bei Polizei und Feuerwehr berichtet, dass Erschütterungen derErde mit deutlich hörbaren Geräuschen verbunden waren. Wände undMöbelstücke hätten geschwankt, Fenster gezittert. Viele Menschenseien auf die Straße gelaufen. In Ostbelgien erkundeten sich rund 200Anrufer beim Notruf der Provinzhauptstadt Lüttich nach der Ursacheder Erschütterungen. Das Atomkraftwerk von Tihange bei Huy arbeitetenach Angaben des Betreibers störungsfrei weiter. Auch in Luxemburgsowie Trier und bis nach Kassel war das Beben zu spüren.
Ein mehrstöckiges Wohnhaus in Herzogenrath sei durch einengrößeren Riss im Mauerwerk beschädigt worden, teilte die Leitstelleder Feuerwehr in Simmerath mit. Im Dürener Raum seien Schornsteineauf zwei Wohnhäusern umgeknickt. Auch im Ruhrgebiet, im Sauerland undim südlichen Westfalen spürten die Bürger die Erschütterungen.
«Dass die Erde in der niederrheinischen Bucht bebt, ist für unsnichts Überraschendes», sagte der Sprecher des Geologischen Dienstes.Die Stärke der Beben hatten in der jüngeren Vergangenheit aber immerunter der Stärke 2 gelegen. Das letzte stärkere Beben hatte diedeutsch-niederländische Region im Sommer letzten Jahres mit einerStärke von 4,0 auf der Richterskala erschüttert. Das «Roermond-Beben»am 13. April 1992 war mit einer Stärke von 5,9 auf der Richterskaladas stärkste seit 1756. Damals wurden im Rheinland 40 Menschenverletzt.
