Namensgebung Namensgebung: McDonald's wehrt sich gegen «McJob»-Eintrag

London/dpa. - Die US-Firma will nach Informationen der «Financial Times»(Dienstag) erreichen, dass der Begriff «McJob» als Synonym fürBilligjobs aus dem Oxford English Dictionary wieder verschwindet. Ein«McJob» wird dort als nicht anregende, gering bezahlte Tätigkeit mitwenig Zukunftsaussichten definiert. Der Begriff tauchte zum erstenMal in den 80er Jahren in den USA auf. Auch der Duden kennt denBegriff, allerdings mit der Schreibweise «Mc-Job».
In einem Brief an den britischen Wörterbuchverlag beschwerte sichMcDonald's, dass der Eintrag veraltet und herabwürdigend sei. «Wirsind der Meinung, dass das den Bezug zur Realität verloren hat. Vorallem aber ist es eine Beleidigung gegenüber all den talentierten,engagierten und hart arbeitenden Menschen, die jeden Tag unsereKunden bedienen», heißt es in dem Schreiben. Der Verlag kündigte eineÜberprüfung an. Alles in allem umfasst das Wörterbuch etwa 500 000Einträge.
McDonald Deutschland sieht das Problem «eher entspannt». EinSprecher in München sagte, rechtlich werde nichts gegen den Eintragim Duden unternommen. Allerdings sei die Definition «überholt» undentspreche «angesichts aller Rankings längst nicht nicht derRealität». Möglicherweise werde man darüber einmal mit der Redaktionmal sprechen.
«Wir warten erst einmal ab, ob sich McDonald's auch bei unsmeldet», sagte der Leiter der Dudenredaktion in Mannheim, MatthiasWermke. «Unsere Aufgabe ist es, den authentischen Sprachgebrauch zudokumentieren», betonte Wermke. Der Begriff «Mc-Job» sei zwarumgangssprachlich, aber nicht herabwürdigend: «Das würde bedeuten,dass man die Speisen von McDonald's als minderwertig betrachtet - unddas würde ich überhaupt nicht so sehen.»