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Nach Wutanfall Nach Wutanfall: Autistisches Kind wird von Polizei niedergeschossen

10.09.2020, 07:33
Einsatzkräfte der Polizei stehen auf einer Straße. (Symbolfoto)
Einsatzkräfte der Polizei stehen auf einer Straße. (Symbolfoto) The Fresno Bee/AP

Salt Lake City - Bei einem Polizeieinsatz in Salt Lake City im US-Bundesstaat Utah ist ein 13-jähriges Kind von der Polizei niedergeschossen worden. Der autistische Junge habe einen Wutanfall gehabt und sei vor den Polizisten davongerannt.

Er hatte nur Trennungsängste

Diese vermuteten eine Waffe bei ihm und schossen. Wie US-Medien berichten, wurde der 13-Jährige von den Kugeln an der Schulter, dem Knöchel, im Darm und an der Harnblase verletzt. Eine Waffe wurde nicht bei ihm gefunden.

Laut seiner Mutter habe der Junge einen Wutanfall bekommen, ausgelöst durch Trennungsängste, da sie nach einjähriger Auszeit erstmals wieder zur Arbeit gehen musste. Die Mutter habe daraufhin den Notruf gewählt, damit ihr Sohn ins Krankenhaus gebracht werden könne, um Hilfe zu bekommen.

Keine Waffe gefunden

Den daraufhin eingetroffenen Polizisten habe sie gesagt, dass ihr Sohn unbewaffnet sei und mit seinem Wutanfall „nur versucht, Aufmerksamkeit zu bekommen". Er sei vor den Polizisten davongelaufen, woraufhin einer von ihnen auf den Jungen geschossen habe.

Ein Polizeisprecher bestätigte, dass einer der Polizisten den Jungen durch Schüsse verletzt hatte. Es habe der Verdacht bestanden, dass der Junge einigen Leuten mit einer Waffe gedroht habe, sagte der Sprecher.

Polizeigewalt in den USA erneut erschütternd

Zugleich räumte er aber ein, dass keine Waffe gefunden worden sei. Die Bürgermeisterin von Salt Lake City versprach eine schnelle Aufklärung des Falls.

Auch wenn es sich anders als bei George Floyd, Jacob Blake oder Daniel Prude um Polizeigewalt gegen einen weißen Menschen handelte, ist auch in diesem Fall die exzessive Gewalt durch Polizisten in den USA und der Schusswaffengebrauch ohne hinreichenden Anlass erschütternd. (mz)