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Nach Unfall Nach Unfall: Mann wurde komplette Hand angenäht

19.10.2004, 11:29

Berlin/dpa. - Der Brandenburger, dem vor fünf Tagen inBerlin nach einem Unfall die komplette Hand wieder angenäht wurde,hat beste Heilungsaussichten. «Sie liegen bei fast 100 Prozent.Unsere goldene Regel heißt, dass der sechste oder siebte Tag nach derOperation gut überstanden werden muss», sagte Andreas Eisenschenk,Chefarzt der Abteilung für Hand-, Replantations- und Mikrochirurgieam Unfallkrankenhaus Berlin in Marzahn. Dorthin war der 24-Jährigeaus Maasdorf bei Bad Liebenwerda am Donnerstagabend gebrachtworden, nachdem er sich beim Parkettverlegen mit der Kreissäge dielinke Hand oberhalb des Gelenks abgetrennt hatte.

Ein Notarzt verpackte die Hand in einen Spezialbeutel und dann ineiner Kühlbox. Zweieinhalb Stunden nach dem Unfall erreichte derRettungshubschrauber das Berliner Unfallkrankenhaus, das für einenUmkreis von 300 Kilometern auf derartige Fälle spezialisiert ist.Abgetrennte Gliedmaßen müssen innerhalb von sechs Stunden wiederangenäht werden, weil der Patient sonst durch Zersetzungsstoffevergiftet werden kann. Die komplizierte Operation dauerte siebenStunden.

Etwa 70 Mal im Jahr müssen die Berliner Ärzte abgetrennteKörperteile wieder annähen. «Aber meistens sind es Finger. KompletteHände, Arme oder Füße zu replantieren, kommt nur etwa einmal im Jahrvor», sagt Eisenschenk. Trotz guter Heilungschancen muss derVerletzte mit einer langwierigen Rehabiliations-Phase von etwa zweiJahren rechnen.