Nach Freispruch Nach Freispruch: Kachelmanns Ex-Geliebte im «Bunte»-Interview
Mannheim/dpa. - Nach dem Freispruch für Wettermoderator JörgKachelmann meldet sich die Ex-Geliebte mit scharfer Kritik an derJustiz erstmals öffentlich zu Wort. «Ich würde jeder Frau abraten,ihren Peiniger anzuzeigen, wenn dieser reich ist und sich mit Geldfreikaufen kann», sagte die 38-Jährige der Zeitschrift «Bunte». Indem am Donnerstag erscheinenden Interview hält sie an ihrem Vorwurffest, Kachelmann habe sie mit einem Messer bedroht und vergewaltigt.Das Landgericht Mannheim hatte den Moderator nach 43Verhandlungstagen aus Mangel an Beweisen freigesprochen.
«Solange wir in einem Täterstaat leben, ist es besser, als Frauden Mund zu halten», sagte die Ex-Geliebte, die in dem Prozess alsNebenklägerin auftrat. «Die Verteidigung durfte ungehindert Rufmordbegehen und Verleumdungen über mich in die Welt setzen.» Vor demPlädoyer der Verteidigung habe sie Beruhigungstabletten genommen.«Ich wusste, dass sie mich fertigmachen würden.»
Auch Jörg Kachelmann hatte in der vergangenen Woche einausführliches Interview in der «Zeit» gegeben. Darin hatte er derNebenklägerin vorgeworfen, sie habe sich den Vorwurf derVergewaltigung ausgedacht. «Das ist kriminell. Dafür gibt es keineRechtfertigung», hatte Kachelmann gesagt.
Die Nebenklägerin bezeichnete das Interview als «heuchlerisch».Auch seien Lügen über sie verbreitet worden, etwa, dass sie sich nachder Urteilsverkündung lautstark mit ihrem Anwalt gestritten habe.Gegen das Urteil hat sie - wie auch die Staatsanwaltschaft - Revisioneingelegt. «Ich bin mit dem Freispruch nicht einverstanden. Deshalbmöchte ich die ausführliche Begründung des Gerichts lesen.» Über denFreispruch sei sie «völlig fassungslos» gewesen.
Die 38-Jährige, die Kachelmann im Interview als JK bezeichnet,sagte weiter: «Ich rechne damit, dass JK und seine Anwälte alles tunwerden, um mich weiter zu quälen und zu terrorisieren. Bis sie michirgendwann komplett vernichtet und besiegt haben.».
Im Interview mit der «Zeit» hatte Kachelmann rechtliche Schrittegegen alle angekündigt, die behauptet hatten, er sei gewalttätiggewesen.
Bis heute habe sie immer wieder Selbstmordgedanken, sagte dieEx-Geliebte der «Bunten». Richtig bereut habe sie die Anzeige, «alsnach JKs Festnahme die Medienhölle losging und diese Hexenjagd imInternet.»
