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Nach dreifachem Frauenmord Nach dreifachem Frauenmord: Polizei hat bisher noch keine heiße Spur

30.01.2003, 06:55
Drei Männer der Spurensicherung stehen am Mittwoch (29.01.2003) vor einem Fitness-Studio im westfälischen Telgte, auf dessen Parkplatz in der Nacht auf drei Frauen geschossen wurden war. Zwei 30 und 39 Jahre alten Frauen waren sofort tot. Das dritte, 34 Jahre alte Opfer, starb im Krankenhaus. Ein Passant hatte gegen 2.00 Uhr in der Nacht die drei leblosen Körper entdeckt und die Polizei alarmiert. (Foto: dpa)
Drei Männer der Spurensicherung stehen am Mittwoch (29.01.2003) vor einem Fitness-Studio im westfälischen Telgte, auf dessen Parkplatz in der Nacht auf drei Frauen geschossen wurden war. Zwei 30 und 39 Jahre alten Frauen waren sofort tot. Das dritte, 34 Jahre alte Opfer, starb im Krankenhaus. Ein Passant hatte gegen 2.00 Uhr in der Nacht die drei leblosen Körper entdeckt und die Polizei alarmiert. (Foto: dpa) dpa

Telgte/Münster/dpa. - Einen Tag nach dem mysteriösen Mord an drei Frauen in der westfälischen Stadt Telgte hat die Polizei noch keine heiße Spur. «Es sind bisher mehr als 30 Hinweise eingegangen, aber eher mit Bezug auf gehörte Knallgeräusche als auf mögliche Tatmotive oder Verdächtige», sagte ein Polizeisprecher am Donnerstagmittag in Münster. Die eingesetzte Mordkommission sei von 20 auf 27 Beamte aufgestockt worden. Sie gehe den Hinweisen nach und setze die Vernehmungen von Menschen aus dem engeren Umfeld der 30, 34 und 39 Jahre alten Putzfrauen fort.

Unterdessen sind nach den gefundenen Geschosshülsen auch die Projektile aus den Leichen zur ballistischen Untersuchung geschickt worden. Nach Angaben von Oberstaatsanwalt Wolfgang Schweer hat das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden die Untersuchung übernommen. «Es muss abgeglichen werden, ob die in Frage kommende Tatwaffe vielleicht bei irgendeiner Tat schon einmal eingesetzt wurde», erläuterte er. Um welche Art Waffe es sich gehandelt habe, war am Donnerstag noch nicht klar. Der Polizei zufolge werden erste Ergebnisse der ballistischen Untersuchung im BKA frühestens am Freitag erwartet.

Die drei Frauen waren am Mittwoch kurz nach Mitternacht auf dem Parkplatz vor einem Fitness-Studio aus nächster Nähe erschossen worden. Sie hatten dort - wie jede Nacht - ihre Arbeit als Putzfrauen beendet, vermutlich hat der Täter ihnen aufgelauert. Der Schwiegervater einer der Frauen fand sie gegen 2.00 Uhr leblos auf. Die 30 und 39 Jahre alten Opfer waren zu dem Zeitpunkt schon tot, die 34-Jährige starb wenig später im Krankenhaus. Alle drei Frauen waren verheiratet und führten ein normales Leben.

Bei der Suche nach einem Motiv für die Bluttat tappt die Polizei noch völlig im Dunkeln. «Wir können nichts ausschließen und nichts erhärten», sagte Polizeisprecher Jan Schabacker. Bislang gebe es auch keinerlei Hinweise, ob die Tat nur einer Frauen gegolten habe und wenn, welcher. Den Ermittlungen zufolge hatten sie über die gemeinsame Arbeitsstelle hinaus keine engere Verbindung. Alle Frauen wohnten in Telgte, eine war Türkin.

Die Stadtverwaltung in Telgte hat am Donnerstag ein Kondolenzbuch ausgelegt. «Mit Entsetzen und völliger Fassungslosigkeit wurde im Rathaus das grausame Gewaltverbrechen aufgenommen», heißt es in einer Erklärung von Bürgermeister Ulrich Roeingh. Eine vernünftige Erklärung für den «unfassbaren und völlig sinnlosen Mord» könne es nie geben. Der Ortsverband des Deutschen Roten Kreuz (DRK) richtete ein Spendenkonto für die Familien der Opfer ein.

Zwei Leichenwagen verlassen am Mittwoch (29.01.2003) den Parkplatz eines Fitness-Studio im westfälischen Telgte, auf dem in der Nacht auf drei Frauen geschossen wurden war. (Foto: dpa)
Zwei Leichenwagen verlassen am Mittwoch (29.01.2003) den Parkplatz eines Fitness-Studio im westfälischen Telgte, auf dem in der Nacht auf drei Frauen geschossen wurden war. (Foto: dpa)
dpa