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Agrarbetriebe Nach Aus für Schlachthof hofft Agrarministerin auf Ersatz

Zu wenig Schlachtkapazitäten in Brandenburg: Nach dem Aus des großen Schweineschlacht-Betriebs in Perleberg setzt sich die Agrarministerin für einen Ersatz ein. Sie denkt auch an Tierseuchen.

Von dpa 26.12.2025, 06:00
Kann Brandenburg nach dem Aus des größten Schweineschlachthofs in Perleberg neue Kapazitäten aufbauen? Dies sei auch für den Krisenfall aufgrund von Tierseuchen wichtig, sagt Agrarministerin Mittelstädt. (Symbolbild)
Kann Brandenburg nach dem Aus des größten Schweineschlachthofs in Perleberg neue Kapazitäten aufbauen? Dies sei auch für den Krisenfall aufgrund von Tierseuchen wichtig, sagt Agrarministerin Mittelstädt. (Symbolbild) Patrick Pleul/dpa-Zentralbild/dpa

Potsdam - Nach dem Aus für den großen Schweine-Schlachtbetrieb in Perleberg sollen aus Sicht von Brandenburgs Agrarministerin Hanka Mittelstädt wieder neue Schlachtkapazitäten im Land geschaffen werden. Es gebe Interesse von Unternehmen aus der Landwirtschaft, „die sich gerne zusammenschließen wollen und womöglich auch auf einer grünen Wiese einen neuen Schlachthof errichten“, sagte die SPD-Politikerin der Deutschen Presse-Agentur in Potsdam. 

„Wir werden das nicht übermorgen schaffen, aber in der Perspektive wäre es erst mal gewinnbringend, an so einem Konzept zu arbeiten.“ Ob die Schlacht-Kapazitäten dann in der Größenordnung wie in Perleberg sein müssten, „werden wir sehen“, sagte Mittelstädt. Bei Geflügel sollen nach ihren Aussagen Schlachtkapazitäten ausgeweitet werden.

Brandenburgs größter Schlachtbetrieb stellte Betrieb ein

Der größte Schlachtbetrieb im Land Brandenburg, das Fleischcenter Perleberg, stellte seinen Betrieb ein. Damit fehlen Kapazitäten für die Schweine-Schlachtung in Brandenburg, was längere Transportwege bedeuten kann. Tierhalter müssen ins Ausland ausweichen oder ihre Schweine zum Schlachten nach Sachsen-Anhalt bringen.

Brauchen Schlachtkapazitäten bei Tierseuchen

Agrarministerin Mittelstädt betonte, es sei auch wichtig, sichere Schlachtkapazitäten im Krisenfall zu haben - also bei Tierseuchen. „Deswegen sind wir da auch im Austausch mit einzelnen Unternehmen, im Krisenfall einen Plan zu erarbeiten, wie wir schnell reagieren können.“ Als Erfolg bezeichnete Mittelstädt eine Initiative auf Bundesebene für Fördermöglichkeiten für mittelständische Unternehmen im Bereich Schlachtung. 

Weniger geschlachtete Schweine in Brandenburg 

Im ersten Halbjahr 2025 ging die Zahl der gewerblich geschlachteten Schweine in Brandenburg deutlich zurück. Wurden im gleichen Zeitraum 2024 noch 545.300 Tiere geschlachtet, sank die Zahl 2025 auf 438.300 Schweine – ein Rückgang um 19,6 Prozent. Auch bei Rindern war ein Rückgang zu verzeichnen: Mit 16.000 geschlachteten Tieren sank die Zahl im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um 900 Tiere (minus 5,1 Prozent). 

Der größte Schweineschlachter in Deutschland bleibt der ostwestfälische Tönnies-Konzern.