München München: 6,5 Millionen Besucher bei diesjährigem Oktoberfest

München/dpa. - Insgesamt habe eineheitere und ausgelassene Stimmung unter den Besuchern geherrscht.Einen «winzigen Schatten» gebe es allerdings: Es habe häufiger als inden Vorjahren Handgemenge, Schlägereien und den «Missbrauch vonBierkrügen» gegeben, sagte Ude.
Die Wiesn-Besucher tranken bei fast durchgängig gutem Wetterinsgesamt rund 6,1 Millionen Maß Bier - fast fünf Prozent mehr als imVorjahr, als das Volksfest einen Tag kürzer war. Die Wirte konntensich auch über einen großen Appetit der Gäste freuen: Mit 102 Ochsenwurden sieben mehr verspeist als 2005. Hochkonjunktur hatte außerdemdas Wiesn-Hendl, dessen Absatz um fünf Prozent anstieg. Auch dieNachfrage nach Bio-Produkten sei gestiegen, hieß es.
Bei den gefährlichen Körperverletzungen habe es einen Anstieg vonrund 24 Prozent gegeben, sagte der Wiesn-Wachleiter, Gerhard Beyer.Gab es 2005 noch 110 Fälle, waren es dieses Jahr 137 - in 61 Fällendurch Maßkrugwürfe verursacht. In zwei Fällen, in denen die Opfer nurknapp dem Tode entgingen, ermittelt die Mordkommission wegenversuchter Tötung.
Ude warnte vor, die Zunahme der Gewalt allein auf die Wiesnzurückzuführen. Vielmehr sei dies ein gesellschaftliches Phänomen.Mit der Polizei und den Wiesn-Wirten müsse besprochen werden, obkünftig bei Auseinandersetzungen früher eingeschritten werden muss,sagte Ude.
Insgesamt sank die Zahl der Polizeieinsätze im Vergleich zu 2005um rund 6 Prozent auf 1804 Fälle. Einen Rückgang gab es bei der Zahlder angezeigten Diebstähle - um 12 Prozent auf 29 Fälle. 30 sexuelleÜbergriffe wurden angezeigt, knapp 17 Prozent weniger als im Vorjahr.
Bei den Besuchern aus dem Ausland hatten die Italiener die Nasevorn. Ihnen folgten die Österreicher und die Schweizer. Zunehmendbeliebt ist das weltgrößte Volksfest auch bei Spaniern undOsteuropäern, wie das Tourismusamt beobachtete. Die von derFußballweltmeisterschaft angefachte Feierlaune sei bis zum Schlussnicht abgeebbt, sagte Wiesn-Chefin Gabriele Weishäupl. Wirte undSchausteller seien mit ihrem Geschäft zufrieden gewesen.
Nicht alle Besucher wollten Weishäupl zufolge für ein Andenken vomOktoberfest bezahlen: Ordner nahmen Souvenirjägern rund 220 000Maßkrüge ab.