Musik Müller-Westernhagen: Marketing kein künstlerischer Ansatz

Berlin - Kurz vor seinem 75. Geburtstag und der Veröffentlichung eines neuen Albums hat der Musiker Marius Müller-Westernhagen („Mit Pfefferminz bin ich dein Prinz“, „Zeitgeist“) Entwicklungen in der Musikbranche kritisiert. „In meiner Zeit als junger Mensch entstand Musik auf der Straße, Bewegungen, neue Musikrichtungen kamen von der Straße“, sagte der Sänger der Nachrichtenagentur dpa in Berlin. „Heute kommen Musikrichtungen auch zustande durch die Einflussnahme der Industrie. Also man versucht praktisch, Kunst zu kontrollieren.“
Müller-Westernhagen gilt als einer der erfolgreichsten Musiker in Deutschland. Am 6. Dezember wird er 75 Jahre alt. Zuvor erscheint an diesem Freitag (1. Dezember) die Album-Box „Westernhagen 75“ mit 75 Songs des Sängers aus den Jahren 1974 bis 2023.
„Wirklich Wertvolles kann nur aus dir kommen und nicht aus der Meinung von Marketingleuten“, sagte Müller-Westernhagen. „Das ist kein künstlerischer Ansatz.“ Er sieht gravierende Unterschiede zur Musik von früher. „Das sind alles Sachen, die meine Generation nicht interessiert haben, sondern wir wollten uns ausdrücken“, so der Sänger. „Wir dachten, wir haben was zu sagen und das werden wir auch sagen und es ist auch scheißegal, wem das gefällt oder wem das nicht gefällt oder ob das korrekt ist oder nicht.“ Er halte das „für einen gesünderen Ansatz“.