Soziales „Moabit Hilft“ will auch ohne eigene Räume weitermachen
Der Verein wurde 2013 gegründet und ist einer der bekanntesten Bürgerinitiativen Berlins. Nun steht er vor großen Veränderungen.

Berlin - Der Verein „Moabit Hilft“ wird bis zum 15. Juni seine Räume verlassen - will seine Arbeit aber fortsetzen. „Die Menschen, die bei uns Hilfe gesucht haben, lassen wir nicht allein“, sagte Gründerin und Geschäftsführerin des Vereins Diana Henniges der Deutschen Presse-Agentur. Zuvor hatten andere Medien berichtet.
Der Verein kooperiere seit Jahren mit anderen Trägern, Gemeinden und Einrichtungen, die Räume zur Verfügung stellten. Diese dezentrale Struktur werde nun ausgebaut. Beratungen würden nahtlos fortgeführt, auch neue Anfragen seien weiterhin per Telefon oder E-Mail möglich.
Kleiderkammer fällt vorerst weg
„Die Asyl- und Sozialverfahrensberatung läuft ohne jede Unterbrechung weiter.“ Der offene Begegnungsraum mit Kleiderkammer und die spontane Unterstützung im Alltag fallen demnach aber vorerst weg.
Der Vermieter des Gebäudes in der Turmstraße, die landeseigene Berliner Immobilienmanagement GmbH, hatte den Mietvertrag zunächst gekündigt, dann vor Kurzem aber eine Minderwertvergabe nach Berliner Haushaltsrecht angeboten, wie Henniges erklärte. Der Verein hätte dann nur eine symbolischen Miete von einem Euro pro Quadratmeter bei rund 200 Quadratmetern Fläche zahlen, aber die monatlichen Betriebskosten von mehr als 1.200 Euro selbst tragen müssen. Das wollte der Verein nicht hinnehmen.
Der Verein erlangte vor allem 2015 Bekanntheit. Die Helfer und Helferinnen des Vereins waren am Landesamt für Gesundheit und Soziales (Lageso) im Einsatz, das ein Brennpunkt wurde, als viele Flüchtlinge ankamen und teils chaotische Zustände herrschten.