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Celle Mitglied der Terrormiliz IS zu Jugendstrafe verurteilt

Von dpa Aktualisiert: 29.08.2022, 22:53
Vor einem Landgericht hält eine Statue der Justitia eine Waagschale.
Vor einem Landgericht hält eine Statue der Justitia eine Waagschale. Stefan Puchner/dpa/Symbolbild

Celle - Wegen Mitgliedschaft in der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ist ein 27 Jahre alter Mann vor dem Oberlandesgericht zu einer Jugendstrafe von einem Jahr und neun Monaten verurteilt worden. Er kann aber auf freiem Fuß bleiben, weil die Vollstreckung der Strafe zur Bewährung ausgesetzt wurde, wie das Oberlandesgericht in Celle am Montag mitteilte. (Az. 5 StS 3/21)

Der Angeklagte hatte die Vorwürfe gleich zu Beginn der Verhandlung eingeräumt. Der Deutsche aus dem Raum Hildesheim reiste im August 2015 nach Syrien und schloss sich dort der terroristischen Vereinigung an. Er wurde vom IS in einer Art Trainingslager ausgebildet und indoktriniert. Dazu gehörten unter anderem praktische Übungen mit Waffen.

Selber gekämpft habe der Angeklagte jedoch nie, hieß es. Vor seiner Ausreise nach Syrien habe er regelmäßig die Moschee des inzwischen verbotenen Vereins „Deutschsprachiger Islamkreis Hildesheim“ besucht und sich im Umfeld des zu zehneinhalb Jahren Haft verurteilten Predigers Abu Walaa radikalisiert.

Die Hauptverhandlungen konnte bereits am dritten Tag aufgrund des Geständnisses des Mannes beendet werden. Er erhielt eine Jugendstrafe, weil bei dem damals 20-Jährigen eine Reifeverzögerung vorlag und er damit noch als Heranwachsender eingestuft wurde.