IT-Infrastruktur Minister: Investition in eigene EU-Cloud ist „Meilenstein“
Die Amazon-Tochter AWS baut eine EU-Cloud zur unabhängigen Datenverwaltung auf. Die eigene Muttergesellschaft sitzt künftig in Potsdam. Brandenburgs Wirtschaftsminister spricht von einem Meilenstein.

München/Potsdam - Brandenburgs Wirtschaftsminister Daniel Keller (SPD) hat Milliarden-Investitionen des Technologieunternehmens Amazon Web Services (AWS) zum Aufbau von IT-Infrastruktur als Meilenstein für die wirtschaftliche Entwicklung Brandenburgs bezeichnet. Zur Schaffung einer unabhängigen Cloud für Europa - der „AWS European Sovereign Cloud“ - gab das Unternehmen heute die weitere Ausgestaltung bekannt. Unter anderem wurde eine Muttergesellschaft gegründet mit Sitz in Potsdam.
Bis zum Jahr 2040 will der Dienstleister in Brandenburg etwa 7,8 Milliarden Euro investieren. Das hatte er bereits im Mai 2024 angekündigt. Standorte für neue Rechenzentren will AWS aber nicht nennen. Der Start des Cloud-Projekts ist bis Ende 2025 geplant.
„Mit dieser Investition wird Brandenburg endgültig zu einem der führenden IT-Standorte Deutschlands“, sagte Wirtschaftsminister Keller in einer Mitteilung am Nachmittag. Damit leiste Brandenburg einen wichtigen Beitrag für die digitale Souveränität Deutschlands und Europas.
Die Tochtergesellschaft des Online-Versandhändlers Amazon teilte aktuell mit, das Managementteam der neuen Muttergesellschaft werde die Geschäftsführung sowie einen Beauftragten für Sicherheit und Datenschutz umfassen. Alles seien Staatsbürger aus EU-Mitgliedstaaten mit Wohnsitz in der EU.
Der Aufbau einer europäischen AWS-Cloud soll unter anderem dabei helfen, geänderte Anforderungen an Sicherheit und Datenschutz zu erfüllen. Kunden soll es unter anderem möglich sein, den Standort und die Bewegung ihrer Daten zu kontrollieren. Auch andere Internet-Konzerne bauen das Geschäft mit der Datensicherheit in der Cloud aus.