Umweltminister Meyer: Schiffshavarien „enorme Gefahr“ für Meeres-Ökosysteme

Hannover/Ameland - Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer hat sich angesichts des brennenden Frachters vor der niederländischen Insel Ameland besorgt gezeigt. „Aus den Erfahrungen mit bisherigen Schiffshavarien wird deutlich, welch enorme Gefahr für Meeres-Ökosysteme von einem solchen Unfall ausgehen kann“, sagte der Grünen-Politiker einer Mitteilung zufolge am Mittwoch. Bei einer Havarie könnten sich Stoffe von Schiffen in kürzester Zeit verbreiten und etwa das Wattenmeer schädigen. Meyer sagte, er sei froh, dass etwa als Lehre aus dem Unglück des Holzfrachters „Pallas“ 1998 mit dem Bund das Havariekommando in Cuxhaven aufgebaut worden sei.
Zu dem aktuellen Fall sagte er: „Diese Havarie zeigt uns einmal mehr, dass wir weiterhin daran arbeiten müssen, die Sicherheits- und Umweltbestimmungen für die Schifffahrt zu verbessern, um unseren einzigartigen Lebensraum Wattenmeer vor Umweltkatastrophen zu schützen.“
Die „Fremantle Highway“ war mit knapp 3000 Autos beladen von Bremerhaven nach Ägypten unterwegs, als gegen Mitternacht rund 27 Kilometer nördlich der Wattenmeerinsel Ameland ein Feuer ausbrach. Möglicherweise entstand der Brand bei einem der 25 elektrischen Autos. Inzwischen ist es der Küstenwache zufolge gelungen, den Frachter mit einem Kabel an einem Schlepper festzumachen.
Nach Angaben des niedersächsischen Umweltministeriums sind mit Stand Mittwochnachmittag bislang keine Betriebsstoffe an dem Frachter ausgetreten. Das Schiff sei zur Zeit manövrierunfähig. Neben dem deutschen Hochseeschlepper „Nordic“ stünden weitere Schiffe des Havariekommandos in Bereitschaft, teilte das Ministerium mit.