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Gewerkschaften Metall-Gewerkschafter erwartet 2026 anstrengende Tarifrunde

Die Rüstungsindustrie boomt, der Automobilbranche geht es schlecht. Gewerkschaftsfunktionär Friedrich der IG Metall sagt: Im nächsten Tarifvertrag brauche es deshalb einen Spagat.

Von dpa 20.12.2025, 05:00
Der Lübecker Daniel Friedrich ist seit 2019 IG-Metall-Bezirksleiter. (Archivbild)
Der Lübecker Daniel Friedrich ist seit 2019 IG-Metall-Bezirksleiter. (Archivbild) Sina Schuldt/dpa

Hamburg - Der für die Metall- und Elektroindustrie zuständige Gewerkschaftsfunktionär im Norden, Daniel Friedrich, erwartet 2026 eine anstrengende Tarifrunde. „Es wird anstrengend, weil wir einen Spagat brauchen zwischen Branchen, die nicht vom Fleck kommen, und Boom-Branchen“, sagte Friedrich in Hamburg der Deutschen Presse-Agentur. Die Automobilindustrie stagniere, während Rüstung, Medizintechnik sowie Luft- und Raumfahrt florierten.

Der bestehende Tarifvertrag, der im November 2024 mit den Arbeitgebervertretern abgeschlossen worden ist, läuft Ende Oktober 2026 aus. Er sieht vor, dass strauchelnde Unternehmen die Zahlung des sogenannten Transformationsgelds aufschieben oder streichen können, falls bestimmte Voraussetzungen erfüllt sind. 

„Wir haben Lösungen für Betriebe, denen es schlecht geht“, sagte Friedrich, der seit 2019 den Bezirk Küste der Gewerkschaft leitet. „Aber warum haben wir noch kein tarifliches Modell für Betriebe, die wirtschaftlich gut dastehen?“ Überdurchschnittlich erfolgreiche Firmen könnten Beschäftigten mehr Geld zahlen als andere. 

Er hoffe, dass das schwache Wirtschaftswachstum wie prognostiziert zulegen werde, sagte Friedrich. „Das wäre auch für die Tarifrunde gut, weil es die Stimmung beeinflusst.“ Die Bundesregierung erwartet 2026 ein Wachstum des Bruttoinlandsprodukts um 1,3 Prozent. 

Bezirke Bayern und Küste haben Tarifvertrag ausgehandelt 

Die Industriegewerkschaft Metall hat nach eigenen Angaben mehr als 2,2 Millionen Mitglieder und ist Deutschlands größte Einzelgewerkschaft. Der Bezirk Küste ist zuständig für die rund 177.500 Mitglieder in Mecklenburg-Vorpommern, Schleswig-Holstein, Hamburg, Bremen und Nordwestniedersachsen. 

Den zurückliegenden Tarifabschluss hatten die Bezirke Bayern und Küste mit den Arbeitgebervertretern in Hamburg ausgehandelt. Der Abschluss sieht im Kern vor, dass die Bezahlung in zwei Schritten um insgesamt 5,1 Prozent steigt.