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Schockierende Fotos Melilla in Spanien: Polizei kontrolliert Auto und findet Flüchtling im Handschuhfach

28.05.2019, 13:26
Als die Polizei das Handschuhfach öffnete, fand sie einen illegalen Einwanderer darin.
Als die Polizei das Handschuhfach öffnete, fand sie einen illegalen Einwanderer darin. Spanish Guardia Civil

Melilla - Es sind dramatische Umstände in Spanien: Beim größten Massenansturm der vergangenen sechs Monate auf Melilla sind Dutzende Flüchtlinge in die spanische Nordafrika-Exklave gelangt.

Rund 100 Afrikaner aus Ländern südlich des Sahara hätten Mitte Mai von Marokko aus versucht, die rund sechs Meter hohen, doppelten Grenzzäune zu überwinden, teilte die Vertretung des spanischen Innenministeriums in Melilla mit. Mindestens 52 von ihnen sei es gelungen, EU-Gebiet zu erreichen.

Mit welch mitunter kuriosen Mitteln die Migranten versuchen, in die EU zu gelangen, zeigt sich jetzt an einem aktuellen Beispiel: Nach Angaben der spanischen Guardia Civil wurden am Samstag drei Personen festgenommen, die illegal in drei verschiedenen Autos von Marokko aus nach Spanien einreisen wollten.

Spanische Polizei findet Flüchtlinge im Motorraum

Ein 15-jähriges Mädchen habe sich hinter der Rückbank eines Autos versteckt, zwei weitere Männer jeweils im Bereich des Armaturenbretts, so die Polizei. Als die Beamten das Handschuhfach öffneten, entdeckten sie dahinter einen etwa 20 Jahre alten blinden Passagier. Das zeigen schockierende Fotos, welche die Polizei veröffentlichte. Ein anderes Bild zeigt einen Menschen im Motorraum.

Die drei Personen seien noch vor Ort medizinisch betreut worden, heißt es. Sie hatten Schmerzen, seien orientierungslos gewesen. Die 15-Jährige litt an Atemnot. Die marokkanischen Fahrer wurden wegen des Verdachts auf Menschenschmuggel festgenommen.

Letzter Flüchtlingsansturm auf Spanien war im Oktober 2018

Der bisher letzte große Ansturm auf Spanien war im Oktober 2018 registriert worden. Damals konnten rund 200 Migranten in die Exklave stürmen.

Spanien hat in Nordafrika zwei Exklaven, die beide von Marokko beansprucht werden: Ceuta an der Meerenge von Gibraltar und das 250 Kilometer weiter östlich gelegene Melilla. In der Nähe beider Gebiete harren Zehntausende notleidende Afrikaner vorwiegend aus Ländern südlich der Sahara aus. 

(dpa/mg)