35 Jahre Wiedervereinigung Mehrheit der Ostdeutschen gegen Begriff „neue Bundesländer“
65 Prozent der Ostdeutschen halten den Begriff „neue Bundesländer“ nicht mehr für zeitgemäß. Welche Alternative sie bevorzugen und was das mit dem Nationalfeiertag zu tun hat.

Offenburg/Erfurt - Eine Mehrheit der Ostdeutschen hält den Begriff der „neuen Bundesländer“ 35 Jahre nach der deutschen Wiedervereinigung für nicht mehr zeitgemäß. Das ist das Ergebnis einer repräsentativen Umfrage des Erfurter Meinungsforschungsinstituts Insa-Consulere im Auftrag der Zeitschrift „Superillu“. Demnach empfinden 65 Prozent der Ostdeutschen die Bezeichnung als nicht mehr zeitgemäß. Ein Drittel der Befragten (33 Prozent) hält die Bezeichnung „östliche Bundesländer“ für besser.
Mehrheit für Mauerfall-Datum als Nationalfeiertag
Eine Mehrheit (53 Prozent) ist zudem der Meinung, dass nicht der 3. Oktober, sondern der 9. November der geeignete Nationalfeiertag für die deutsche Wiedervereinigung wäre. Am 9. November 1989 fiel die Berliner Mauer.
In der Debatte um einen Nationalfeiertag zur deutschen Wiedervereinigung war das Datum jedoch nicht ausgewählt worden, da es historisch vorbelastet ist: Am 9. November 1938 fanden die Novemberpogrome statt, als Synagogen, Wohnhäuser und Geschäfte jüdischer Menschen von den Nationalsozialisten niedergebrannt und zerstört wurden. Am 3. Oktober 1990 trat der Einigungsvertrag zur deutschen Wiedervereinigung in Kraft.
Für die Umfrage wurden nach Angaben von „Superillu“ im Zeitraum vom 10. bis zum 17. September 1.000 Menschen aus Ostdeutschland einschließlich Berlin online befragt.