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Kinderbetreuung Mehr Personal und Förderung für Niedersachsens Kitas

Drei neue Förderrichtlinien sollen Niedersachsens Kitas stärken. Was das für Kinder, Eltern und Träger bedeutet.

Von dpa 23.07.2025, 13:10
Die Stiefel stehen bereit, doch vielerorts fehlt das Personal: Niedersachsen reagiert mit neuen Förderplänen auf die Lage in den Kitas. (Symbolbild)
Die Stiefel stehen bereit, doch vielerorts fehlt das Personal: Niedersachsen reagiert mit neuen Förderplänen auf die Lage in den Kitas. (Symbolbild) Friso Gentsch/dpa

Hannover - Ab diesem Sommer sollen Kitas in Niedersachsen mehr Geld für zusätzliches Personal, Sprachförderung und steigende Personalkosten bekommen. Das Land hat drei Förderprogramme neu aufgelegt, die Einrichtungen und Träger über zwei Jahre hinweg unterstützen sollen, wie das Kultusministerium mitteilte.

Es geht um die Richtlinien „Qualität in Kitas 3“, „Sprach-Kitas 2“ und „Billigkeit 2“. Nach Angaben des Ministeriums sollen sie unter anderem helfen, mehr Fachkräfte zu gewinnen und die pädagogische Arbeit zu verbessern. Finanziert wird ein großer Teil der Maßnahmen aus Bundesmitteln – rund 383 Millionen Euro stehen über das sogenannte dritte Kita-Qualitätsentwicklungsgesetz zur Verfügung.

Kultusministerin Julia Willie Hamburg (Grüne) bezeichnete Investitionen in frühkindliche Bildung als besonders wichtig: „Kitas sind längst ein zentraler Teil des Aufwachsens. ... Umso wichtiger ist es, dass der Bund weiterhin gezielt in Betreuung und Bildung investiert.“

Mehr Unterstützung im Alltag

Mit dem Programm „Qualität in Kitas 3“ sollen Kitas künftig zusätzliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter einstellen können, auch in Krippengruppen. Zudem ist Geld für Qualifizierungsmaßnahmen eingeplant, etwa für angehende Gruppenleitungen. Nach Angaben des Ministeriums stehen dafür rund 207 Millionen Euro zur Verfügung, darunter auch nicht genutzte Gelder aus früheren Förderphasen.

Sprach-Kitas bleiben erhalten

Nachdem sich der Bund im Juli 2023 aus der Finanzierung zurückgezogen hatte, will Niedersachsen die Sprach-Kita-Förderung auf Landesebene fortsetzen. Das bestehende Programm soll mit der neuen Richtlinie „Sprach-Kitas 2“ bis zum Juli 2027 verlängert werden.

Die Förderung richtet sich an Kinder mit besonderem Sprachförderbedarf. Vorgesehen sind Mittel für Personal, Materialien und Fortbildungen – insgesamt rund 48 Millionen Euro. Die Fördersätze wurden im Vergleich zur vorherigen Richtlinie um rund fünf Prozent erhöht.

Entlastung für Träger

Zusätzlich will das Land die Betriebskostenpauschalen für Kita-Träger erhöhen. Über die Richtlinie „Billigkeit 2“ erhalten sie einen Zuschlag von einem Prozentpunkt auf die reguläre Anhebung. Dafür sind rund 212 Millionen Euro eingeplant.

Noch ist unklar, wann das Geld tatsächlich fließt. Die Mittel aus dem Bundesprogramm werden erst freigegeben, wenn alle Länder die nötigen Verträge mit dem Bund unterzeichnet haben. Die Umsetzung steht daher unter Vorbehalt.