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Arbeitsmarkt Mehr Berufspendler - Experte: Fachkräfte im Land halten

Von dpa 20.02.2023, 13:11
Ein Fahrgast steigt mit seinem Rad in eine S-Bahn.
Ein Fahrgast steigt mit seinem Rad in eine S-Bahn. Andreas Arnold/dpa/Symbolbild

Halle - In Sachsen-Anhalt ist die Zahl der Berufspendler gestiegen - aus beiden Richtungen. Nach aktuellen Daten gab es im Juni 2022 im Land rund 864.400 sozialversicherungspflichtig Beschäftigte. Davon waren 143.300 Menschen in einem anderen Bundesland tätig, 2400 mehr als im Jahr zuvor. Damit fehlten aber auch Fachkräfte vor Ort, sagteder Chef der Regionaldirektion Sachsen-Anhalt-Thüringen der Bundesagentur für Arbeit, Markus Behrens, am Montag. „Wenn die Infrastruktur und die Arbeitsbedingungen stimmen, könnten so manche Auspendler zurückgeholt werden“, betonte er. Die Digitalisierung ermögliche mobiles arbeiten. Das sei eine Chance, Fachkräfte vor Ort zu halten.

Die meisten Pendler aus Sachsen-Anhalt arbeiteten den Angaben zufolge Mitte 2022 in Niedersachsen (37.900), in Sachsen (36.500) und in Thüringen (14.500). Im Juni 2022 pendelte damit mehr als jeder sechste der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten mit Wohnsitz in Sachsen-Anhalt zur Arbeit in ein anderes Bundesland.

Bezogen auf die Qualifikation arbeiteten 83.500 Sachsen-Anhalter andernorts als Fachkraft, 39.900 als Spezialisten und Experten in ihrem Beruf. Rund 19.800 Menschen waren außerhalb des Bundeslandes in Helferberufen tätig. Betrachtet nach Wirtschaftszweigen waren das 28 200 Beschäftigte im verarbeitenden Gewerbe, 18.100 in der Kraftfahrzeugbranche, 15.100 der Lagerwirtschaft und 14.400 aus dem Baugewerbe.

Die Zahl der Menschen aus anderen Bundesländern, die in Sachsen-Anhalt sozialversicherungspflichtig beschäftigt sind, ist den Angaben zufolge auch gestiegen. So lag die Zahl der sogenannten Einpendler im Juni 2022 bei rund 76.000, ein Jahr zuvor waren es noch 72.800 Menschen. Die meisten Einpendler kommen aus Sachsen (26.000), Niedersachsen (9900), Thüringen (9600) und Brandenburg (7900).