Mecklenburg-Vorpommern Mecklenburg-Vorpommern: Schulbus verunglückt auf Bahngleisen

Kröpelin/ddp. - Als der28-jährige Fahrer des Busses auf glatter Straße bei Kröpelin insSchleudern geriet und sein Gelenkbus im Gleisbett der Bahn steckenblieb, ließ er die 30 Kinder sofort aussteigen. Kurze Zeit späterkrachte der Regionalzug Wismar-Rostock in den Bus und zerfetzte daskomplette Hinterteil.
Am Unglücksort steht der Gelenkbus am Vormittag noch halb auf denSchienen. Die hinteren Scheiben sind vollständig zerstört. Oberhalbder Stelle, an der der Triebwagen den Bus rammte, ragen Sitzlehnenhalb aus dem Fenster. «Nicht auszudenken, wenn da noch jemandgesessen hätte», sagt ein Polizist, der die Unfallstelle begutachtet.Bis zum Ziehharmonika-Mittelteil des Busses liegt alles in Scherben.Aber auch Insassen im vorderen Teil hätten den Aufprall des Zugesniemals unversehrt überstanden.
Ersten Erkenntnissen zufolge kam der Busfahrer aus einerNebenstraße, die parallel zu den Schienen verläuft, und wollte an dembeschrankten Bahnübergang die Gleise queren. UnterschiedlicherFahrbahnbelag und Straßenglätte ließen den Bus ins Schleuderngeraten, er brach aus und landete im Gleisbett. Aus eigener Kraftschaffte es der Bus nicht zurück auf die Straße. Unterdessen senktesich die Halbschranke. Binnen weniger Augenblicke stiegen die knapp30 Kinder aus, die auf dem Weg zur Schule waren. «Der Busfahrer hatnoch die Leitstelle der Bahn alarmiert, aber es war wohl zu spät»,sagt ein Polizeisprecher.
Der Regionalzug fahre an dieser Stelle ohnehin mit verminderterGeschwindigkeit, sagt Bahnsprecher Burkhard Ahlert. Er komme auseiner langgestreckten Kurve, könne den Bahnübergang aber guteinsehen. Trotz Vollbremsung krachte der Zug in den Bus. Die36-jährige Zugführerin steht nach dem Unfall unter Schock. Von denrund 100 Fahrgästen wurde ersten Angaben zufolge einer am Knieverletzt, zwei weitere erleiden ebenfalls einen Schock. Späterrevidiert die Polizei ihre Meldungen, außer der Zugführerin solldemnach niemand verletzt worden sein.
Obwohl die Kinder dem Busfahrer großen Dank schulden, wird gegenihn ermittelt. «Wegen Verdachts auf fahrlässigen Eingriff in denBahnverkehr», wie Erika Krause-Schöne, Sprecherin der für dieErmittlungen zuständigen Bundespolizei, erklärt. Gleichzeitig sagtsie aber auch:«Der Mann hat prima reagiert.» Unklar ist noch, ob derÜbergang gestreut war. Dafür sei die Bahn zuständig, es gebe aucheinen Streuplan, sagt Ahlert.