Mecklenburg-Vorpommern Mecklenburg-Vorpommern: Eltern wegen schwerer Misshandlung ihrer Tochter vor Gericht
Teterow/dpa. - Die 26-jährige Mutter solldem Mädchen unter anderem Kalkreiniger und Essig gewaltsam eingeflößthaben, teilte die Rostocker Staatsanwaltschaft am Freitag mit. Nebenstarken Schmerzen erlitt das Kind dabei starke Verätzungen an Mund,Speiseröhre, Magen und Darm. Das Mädchen trug den Angaben zufolgedauerhaften Schäden davon. Nach der jüngsten Misshandlung im Juni seidas Kind beinahe gestorben.
Die Staatsanwaltschaft gab am Freitag weitere Details desMartyriums des Kindes bekannt. So soll die Mutter das Mädchen in derBadewanne mit kochendem Wasser übergossen haben, um dieUnfallversicherung zu betrügen. Dort habe sie dann angegeben, dasdamals gerade ein Jahr alte Kind habe einen Topf vom Herd gerissen.Sie bekam dafür 864 Euro Versicherungssumme. Das Mädchen erlitt an 15Prozent seiner Körperoberfläche schwere Verbrühungen und als Folgegroßflächige Narben, die es für immer zeichnen werden.
Mutter und Vater sollen das Kind im Alter von eineinhalb Jahrenaus Wut darüber, dass es nicht schlafen wollte, mehrfach so fest miteinem Teppichklopfer geschlagen haben, dass es Prellungen und blaueFlecken davontrug. Der Vater soll außerdem mit einem stumpfenGegenstand gegen den Kopf des Kindes geschlagen und ihm so eineblutende Platzwunde beigebracht haben, wegen der es drei Tage insKrankenhaus musste.
Insgesamt werden den Eltern Körperverletzung und gefährlicheKörperverletzung in mehr als 30 Fällen vorgeworfen. Die Mutter, dieseit Mitte Juni in Haft sitzt, hat die Taten teilweise eingeräumt. InGesprächen mit Psychologen hatte die Tochter zudem die Vorwürfe zumTeil bestätigt. Die Ermittler waren im Juni durch Ärzte derUniversitätsklinik Greifswald, die das Kind behandelten, alarmiertworden.