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Mecklenburg Mecklenburg: Bauarbeiter finden Panzer samt Munition und menschlicher Überreste

Von Annika Schulze 17.11.2011, 13:09
Bei Bauarbeiten an der Schleusenbrücke in Rostock sind Arbeiter am Mittwoch (16.11.11) auf Teile eines alten Panzers der Roten Armee gestossen. (FOTO: DPA)
Bei Bauarbeiten an der Schleusenbrücke in Rostock sind Arbeiter am Mittwoch (16.11.11) auf Teile eines alten Panzers der Roten Armee gestossen. (FOTO: DPA) dapd

Rostock/dapd. - Sie suchen nach Knochenresten am Fundort eines russischen Panzers,der am Donnerstag geborgen wurde. Der Umbetter des VolksbundsDeutsche Kriegsgräberfürsorge versucht herauszufinden, wer die Totenwaren und will ihnen eine würdige letzte Ruhestätte verschaffen.

Bauarbeiter hatten die Metallteile am Vortag zufällig entdecktund den Munitionsbergungsdienst verständigt. Der förderte dievordere Hälfte eines russischen Panzers aus dem Zweiten Weltkriegzutage, das völlig verrostete Geschützrohr ist noch gut zu erkennen.«Das ist ein russischer Panzer, vermutlich ein T-34», sagtSprengmeister Fred Tribanek, der für die Bergung zuständig ist.

Im Inneren seien noch Granaten, Handgranaten und Gewehrmunitiongefunden worden. Eine Gefahr für die Bevölkerung habe aber nichtbestanden. «Die Munition ist noch scharf, aber solange sie ruhig indem Panzer liegt, passiert nichts», sagt er.

Zwtl.: Identität und Zahl der Toten noch unklar

Derzeit stehe nicht fest, ob es sich bei den im Panzer gefundenenGebeinen um Überreste von russischen oder deutschen Soldatenhandele, sagt Kozlowski. Auch sei noch völlig unklar, ob die Knochenzu einem oder mehreren Toten gehören. «Normalerweise sind diesePanzer mit vier bis fünf Mann besetzt.» Nachdem die Identitätgeklärt und das Gebiet um den Panzer abgesucht sei, würden dieGebeine auf der Kriegsgräberstätte in Rostock beigesetzt. «Diezweite Hälfte des Panzers liegt auf der anderen Straßenseite, diemuss auch noch untersucht werden», sagt er.

Für das Tief- und Hafenbauamt ist der Einsatz an derSchleusenbrücke etwas Besonderes. «Wir wussten, dass wir hier aufbelastetem Gebiet arbeiten, aber mit einem Panzer haben wir nichtgerechnet», sagt Anja Koch. Rostock wurde am 1. Mai 1945 vonvorrückenden sowjetischen Truppen besetzt. Nach Auskunft der Stadtist die Straße, an der die Panzerreste gefunden wurden, damals einZufahrtsweg gewesen und daher als «Straße der Befreiung» bekannt.

Dennoch, so einen Fund habe er noch nie gehabt, sagt Tribanekkopfschüttelnd. Große Bomben aus dem Zweiten Weltkrieg finde manhäufiger, ganze Panzer eigentlich nie. Dann rollen die Panzerresteauf einem Tieflader davon ins Depot, um weiter untersucht zu werden.