Maya-Kultur Maya-Kultur: Lateinamerika feiert die Zeitenwende
Guatemala-Stadt/dpa. - Die Maya-Kultur gehörte zu den höchstentwickelten Zivilisationen Amerikas vor der Zeit der Entdecker. Anhand archäologischer Funde lassen sich die Ursprünge auf rund 1 500 vor Christus datieren. Ihre Blütezeit erlebte die Kultur zwischen 300 und 900 nach Christus im Gebiet von Guatemala, Honduras und Südmexiko. In dieser Zeit verlagerte sich der Schwerpunkt der Kultur in den Norden der mexikanischen Halbinsel Yucatán. Dort entstanden große Städte. Die Maya gelten auch als herausragende Astronomen, die die Umlaufbahn der Venus berechnen konnten. Sie hatten auch einen Sonnenjahr-Kalender mit 365 Tagen.
Warum die Maya ihre klassische Hochkultur nach dem Jahr 900 aufgaben, ist Forschern noch heute ein Rätsel. Ihre "nachklassische" Zeit dauerte bis zur Ankunft der spanischen Eroberer im 16. Jahrhundert. Heute sind ihre Nachfahren ein indigenes Volk in Zentralamerika.
Während viele Untergangsapologeten das Ende verkünden, wird etwa in der Pyramiden-Stadt Tikal im Osten Guatemalas am 21. Dezember der Abschluss des 5 200 Jahre geltenden Maya-Kalenders gefeiert. Gleichzeitig soll in dem archäologischen Park Takalik Abaj vor 600 Menschen ebenfalls die Zeremonie der Sonnenwende stattfinden, bei der das Licht wieder die Übermacht über die Finsternis gewinnt. Die Eintrittskarten kosten 295 Dollar. Der Erlös soll zum Erhalt der Stätte dienen.
Auch andere Länder der Region, über die sich das untergegangene Reich der Mayas erstreckte, wollen mit Feierlichkeiten an die Zeitenwende erinnern. In den meisten der zahlreichen archäologischen Stätten Mexikos und Belizes sind Aktionen geplant, bei denen auch die Nachfahren der Mayas an die große Kultur ihrer Vorväter erinnern werden.