Holocaust-Überlebende Margot Friedländer soll am Donnerstag beerdigt werden
In Erinnerung an die verstorbene Friedländer können sich Berliner und Gäste ab Dienstag in ein Kondolenzbuch eintragen. In Planung ist auch eine Trauerfeier mit voraussichtlich hochrangigen Gästen.

Berlin - Die im Alter von 103 Jahren gestorbene Holocaust-Überlebende und Zeitzeugin Margot Friedländer soll diesen Donnerstag (15. Mai) auf dem Jüdischen Friedhof in Berlin-Weißensee beerdigt werden. Die Beisetzung soll in einem ausgewählten Kreis stattfinden, wie ein Sprecher der Margot Friedländer Stiftung sagte.
Nach aktuellem Stand sei die Beerdigung nicht öffentlich, sagte er am Montagnachmittag. Zu den geladenen Gästen machte er zunächst keine Angaben. Zuvor hatten die „Jüdische Allgemeine“ und der RBB berichtet.
Friedländer erhält Ehrengrab
Weil Friedländer, die am Freitag starb, Berliner Ehrenbürgerin war, erhält sie automatisch ein sogenanntes Ehrengrab. Bei diesen inzwischen mehr als 680 Ehrengrabstätten auf den Berliner Friedhöfen übernehmen die Bezirke die Kosten für Pflege und Instandhaltung.
Friedländer soll in Berlin zudem mit einer großen Trauerfeier geehrt werden. Termin und Ort seien noch in der Abstimmung zwischen den beteiligten Institutionen, wie es von den entsprechenden Organisationen hieß.
Wenn Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier und hochrangige Vertreter jüdischer Verbände teilnehmen würden, hätte die Trauerfeier eine sehr hohe Sicherheitsstufe und müsste mit etwas zeitlichem Vorlauf und in Kooperation auch mit Berliner Polizei und Senat organisiert werden.
Kondolenzbuch für Margot Friedländer ab Dienstag
Am Dienstag wird im Roten Rathaus ein Kondolenzbuch für Friedländer ausgelegt. Dort können sich Menschen eintragen. Der Regierende Bürgermeister Kai Wegner (CDU) und die Senatoren werden das als Erste tun.
Friedländer war als Jüdin in der NS-Zeit ins Konzentrationslager Theresienstadt verschleppt worden. Nach dem Zweiten Weltkrieg emigrierte sie in die USA, kam aber im hohen Alter zurück in ihre Heimat. Seither setzte sie sich bei zahlreichen Veranstaltungen etwa an Schulen für Menschlichkeit und Demokratie ein.