1. MZ.de
  2. >
  3. Panorama
  4. >
  5. Mammut-Fahrt: Mammut-Fahrt: «Fahrradtour mit Blinden» nach 11 500 Kilometern am Ziel

Mammut-Fahrt Mammut-Fahrt: «Fahrradtour mit Blinden» nach 11 500 Kilometern am Ziel

13.03.2006, 09:31
Der Student Sebastian Burger (hinten) trainiert zusammen mit seinem blinden Copiloten Dirk Graf in Bremen auf dem Hase-Spezialtandem-Fahrrad für die Fahrradtour nach Singapur, die dann am 09.05.2005 in Bremen startete (Archivfoto vom 07.07.2005). (Foto: dpa)
Der Student Sebastian Burger (hinten) trainiert zusammen mit seinem blinden Copiloten Dirk Graf in Bremen auf dem Hase-Spezialtandem-Fahrrad für die Fahrradtour nach Singapur, die dann am 09.05.2005 in Bremen startete (Archivfoto vom 07.07.2005). (Foto: dpa) dpa

Singapur/dpa. - Nach rund 11 500 Kilometern und mehr als achtMonaten im Sattel ist der Bremer Student Sebastian Burger und seine«Fahrradtour mit Blinden» am Ziel: Am Montag trafen der 26-Jährigeund fünf Mitstreiter in Singapur ein, darunter auch zwei Blinde, dieauf der letzten Etappe von Bangkok bis in die Handels- undWirtschaftsmetropole am Äquator auf zwei Tandems mitgeradelt waren.Die Mammut-Tour führte von Deutschland durch insgesamt elf Länder,unter anderem Österreich, Bulgarien, die Türkei, den Iran, Thailandund Malaysia. In Pakistan stiegen die Radler aus Sicherheitsgründenin Bus und Zug um. Das abgeschottete Birma wurde überflogen.

Insgesamt 20 Blinde hatten etappenweise an der Reise teilgenommen,13 Deutsche, ein Österreicher und auch sechs Inder. «Das Tandem istwie geschaffen, um Blinde mitzunehmen», sagte Burger. Der sehendeFahrer habe dann während der Tour berichtet, wie Umgebung, Tiere undVegetation entlang der Strecke aussähen. «Wir haben unheimlichfreundliche Menschen getroffen», berichtete der 24-jährigeÖsterreicher Ramon Kathrein, Mitfahrer ohne Augenlicht.

Als schönstes Erlebnis während der Tour bezeichnete Burger die«bedingungslose Gastfreundschaft», die der Gruppe vor allem in derTürkei und im Iran zuteil geworden sei. Die schlimmste Erfahrung seiIndien und sein mörderischer Straßenverkehr gewesen. In einer Wochesoll es für Sebastian Burger zurückgehen nach Deutschland, allerdingseher gemächlich - der 26-Jährige reist dann als Passagier einesFrachtschiffs in die Heimat.