Luftverkehr Luftverkehr: Über 100 Tote bei Flugzeugabsturz in Algerien
Algier/Paris/dpa. - Beim schlimmsten Flugzeugabsturz in der Geschichte der zivilen Luftfahrt Algeriens sind am Donnerstag 102 Menschen an Bord ums Leben gekommen. Unter den Toten seien sieben Franzosen, berichteten algerische Behörden am Abend. Eine Frau, Mitglied der Crew, soll den Absturz schwer verletzt überlebt haben. Eines der Triebwerke der Boeing 737 habe während des Starts am Flughafen Tamanrasset im Süden des Landes Feuer gefangen. Wenige Sekunden nach dem Start war die Maschine der nationalen Fluggesellschaft Air Algérie abgestürzt.
Ursache des Unfalls war nach Angaben eines Sprechers der Fluggesellschaft ein technisches Problem. Bei der 25 Jahre alten Maschine soll es vor wenigen Monaten schon einmal eine technische Panne bei einem Landeanflug gegeben haben.
Das Flugzeug mit 97 Passagieren und 6 Besatzungsmitgliedern sollte von dem Touristenort Tamanrasset in die Hauptstadt Algier fliegen. Ob Urlauber auch aus anderen europäischen Ländern an Bord der Maschine waren, konnte zunächst nicht ermittelt werden.
Am Flughafen Algier wurde für die Angehörigen der Opfer ein Informationszentrum eingerichtet. Dort spielten sich dramatische Szenen ab. Verzweifelte und weinende Angehörige stürmten an die Schalter der Fluggesellschaft, um etwas über das Schicksal ihrer Verwandten und Freunde zu erfahren. Die Regierung leitete eine Untersuchung zur Absturzursache ein; außerdem wurde in Tamanrasset ein Krisenstab gebildet.
Die Oasenstadt im Süden Algeriens hat sich seit den 60er Jahren zu einem bedeutenden Touristenort in der Sahara entwickelt. Die 1400 Meter über dem Meeresspiegel gelegene Stadt ist Ausgangspunkt für Touren durch das Hoggar-Gebirge und die Wüste. Mittlerweile leben mehr als 137 000 Menschen in Tamanrasset, dem Hauptort des Nomadenvolkes der Tuareg.
