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Luftverkehr Luftverkehr: Pilot musste Flugzeug wegen Rauchs räumen

20.08.2004, 11:43

Köln/Frankfurt/Main/dpa. - Alarm im Ferienflieger: Durchbeißenden Rauch in einem Flugzeug und die Flucht über Notrutschensind auf dem Flughafen Köln/Bonn 30 Menschen verletzt worden. Kurzvor dem Start nach Mallorca hatte der Pilot Alarm ausgelöst und dieMaschine der spanischen Gesellschaft Spanair mit 174 Insassen räumenlassen. Nach Angaben der Feuerwehr war nach einem Hydraulikschaden Ölauf ein heißes Stromgerät getropft und verraucht. 24 Passagierehätten leichte Verletzungen durch Rauch sowie Hautabschürfungen durchdie Evakuierung erlitten, sagte die Flughafensprecherin. SechsCrewmitglieder seien zur vorsorglichen Behandlung in Krankenhäusergebracht worden.

Der Pilot stoppte auf dem Weg zur Startbahn. Eine ernste Gefahrfür die Insassen bestand nach Angaben der Feuerwehr nicht. Währenddes Fluges wäre nichts passiert, sagte Einsatzleiter ReinhardSchiebler, da sich das betroffene Gerät zur Stromgewinnung am Bodennach dem Start abschaltet. Das Flugzeug hat nach Flughafenangabenentgegen erster Angaben nicht gebrannt. Es habe kein sichtbares Feuergegeben und der Rauch sei im hinteren Bereich der Kabine entstanden,sagte eine Sprecherin von Spanair. Das Flugzeug des Typs Mc DonnellDouglas 83 sollte am Morgen vom Köln Bonn Airport nach Palma deMallorca fliegen.

Die Passagiere waren über Notrutschen ins Freie und in Sicherheitgelangt. «Dabei kam es zu Schürfwunden, bei manchen kam es auch zueiner Kreislaufschwäche wegen Stress», sagte Schiebler. DiePassagiere wurden nach dem Vorfall abgeschirmt und von Helfern sowiepsychologisch geschulten Mitarbeiten betreut. Spanair wollte eineErsatzmaschine zur Verfügung stellen und die Passagiere nach Palma deMallorca bringen.

Die Feuerwehr war nach dem Alarm in weniger als zwei Minuten amEinsatzort und half bei der Evakuierung. Die Maschine wurde vomRollfeld geschleppt und sollte vom Luftfahrtbundesamt untersuchtwerden.

Die spanische Fluglinie gehört zur SAS-Gruppe und gilt als sichereFluglinie. Das 1986 gegründete Unternehmen hat seinen Sitz in Palmade Mallorca und verfügt nach eigenen Angaben über 52 Flugzeuge, mitdenen 2001 mehr als acht Millionen Passagiere vor allem in Europabefördert wurden. Täglich gibt es knapp 350 Linien- und Charterflüge.

Nach einem technischen Notfall am Fahrwerk musste ein Flugzeug derLufthansa am Freitag auf seinen Startflughafen Frankfurt/Mainzurückkehren. Die außerplanmäßige Landung eine gute Stunde nach demAbflug in Richtung Tunesien verlief nach Angaben desFlughafenbetreibers Fraport ohne Zwischenfälle. Bei dem Airbus A 320sei das Bug-Fahrwerk nicht mehr steuerbar gewesen, so dass dieMaschine von der Rollbahn geschleppt werden musste. Die LH 4110sollte mit 99 Passagieren und 6 Crew-Mitgliedern nach Tunis fliegen.Der Pilot habe nach der Warnanzeige im Cockpit kein Risiko eingehendürfen, sagte Lufthansa-Sprecher Thomas Jachnow.