Tiere Luchse in Thüringen haben erneut Nachwuchs
Das Thüringer Luchsprogramm hat einen trächtigen Erfolg. Zum zweiten Mal in diesem Jahr wird Nachwuchs bei den Raubkatzen nachgewiesen. Auch in Sachsen gab es Zuwachs.

Ilmenau - Die Thüringer Luchse vermehren sich. Das zweite Mal in diesem Jahr wurde jetzt Nachwuchs festgestellt, teilte der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) mit. Eine Wildkamera habe in der Nähe von Ilmenau eine Luchsin mit Jungtieren aufgenommen. Wahrscheinlich habe das Muttertier zwei Junge bekommen.
Bereits Ende Juli war durch Wildkameras des Projektes „Luchs Thüringen“ nahe Sachsenbrunn (Eisfeld) eine Luchsin mit zwei Jungen fotografiert worden. Aufgrund der großen Entfernung zwischen beiden Nachweisen gehen die Experten davon aus, dass es sich um zwei unterschiedliche Muttertiere handelt.
Herkunft der Luchsin noch unklar
Dem BUND zufolge ist noch unklar, woher das bei Ilmenau nachgewiesene Luchs-Weibchen stammt. 2024 seien zwar zwei weibliche Luchse im Rahmen des Auswilderungsprojekts im Thüringer Wald freigelassen worden. Doch eines der Tiere, Frieda, halte sich nachweislich weiter nördlich auf. Vom zweiten Tier - Vreni - liegen seit dem Ausfall ihres Senders Ende 2024 keine Daten mehr vor.
Muttertier möglicherweise aus Bayern zugewandert
„Auf einer der Filmsequenzen lässt sich das Muttertier verhältnismäßig gut erkennen. Auf den ersten Blick sieht sie nicht wie Vreni aus“, erklärte Luchsexperte Markus Port. Man brauche jetzt standardisierte Aufnahmen der eigenen Wildkameras. „Darauf können wir die Luchse anhand ihrer Fellmuster individuell unterscheiden.“ Möglich sei auch, dass die Luchsin aus Nordbayern zugewandert ist. Dort habe sich in den vergangenen Jahren ein kleines Luchsvorkommen entwickelt, das nun in den Thüringer Wald hineinwachse.
Thüringer Projekt ist Teil eines europäischen Vorhabens
Das Programm „Luchs Thüringen – Europas Luchse vernetzen“ will den Luchs langfristig in Thüringen heimisch machen und seine Lebensräume europaweit besser vernetzen. Neben Forschung und Monitoring setzt das Projekt auf Aufklärung, Dialog und Umweltbildung. Das Projekt ist Teil des europäischen Netzwerks Linking Lynx. Durch gezielte Auswilderungen und die Vernetzung bestehender Populationen soll ein stabiler Luchsbestand in Mitteleuropa entstehen.
Luchsprogramm auch in Sachsen erfolgreich
Auch im benachbarten Freistaat Sachsen gibt es ein Luchsprogramm. Auch dort gab es in diesem Jahr Nachwuchs. Gut eineinhalb Jahre nach ihrer Auswilderung tauchte Luchsin Alva im Eibenstocker Forst mit zwei Jungtieren auf, hatte das Landesamt für Umwelt, Landwirtschaft und Geologie Ende Oktober mitgeteilt. Das Trio war in eine Fotofalle getappt.