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Löschen im Minenfeld Löschen im Minenfeld: Waldbrand bei Lübtheen ausgeweitet - Vier Orte geräumt

02.07.2019, 05:22
Wegen des Brands auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Lübtheen in Mecklenburg-Vorpommern mussten Hunderte Menschen ihre Wohnungen verlassen.
Wegen des Brands auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz bei Lübtheen in Mecklenburg-Vorpommern mussten Hunderte Menschen ihre Wohnungen verlassen. dpa-Zentralbild

Lübtheen - Bei der Bekämpfung eines großen Waldbrandes auf einem ehemaligen Truppenübungsplatz in Mecklenburg-Vorpommern setzen die Löschkräfte auf die Unterstützung der Bundeswehr. Am Dienstag sollten Räum- und Bergepanzer Schneisen in das Brandgebiet schlagen und so den Feuerwehrleuten sicheren Zugang in das stark munitionsbelastete Gebiet bei Lübtheen verschaffen. Dafür schicke die Bundeswehr zehn der gepanzerten Fahrzeuge in die Brandzone, wie der Landrat des Kreises Ludwigslust-Parchim, Stefan Sternberg (SPD), mitteilte.

Waldbrand bei Lübtheen: Zehn Wasserwerfer sollen zum Einsatz kommen

Bislang sei es darum gegangen, am Rande des Truppenübungsplatzes gelegene und zum Teil auch schon geräumte Dörfer vor dem Übergreifen des Feuers zu schützen. Dies sei gelungen. „Wir gehen nun von der Verteidigung auf Angriff über“, sagte Sternberg. Die Zahl der Löschhubschrauber sei am Morgen von vier auf sechs erhöht worden. Auch zehn Wasserwerfer sollten zum Einsatz kommen, um unter anderem Schneisen zu wässern.

Den Angaben zufolge waren am Dienstag rund 600 Hektar - und damit ein Zehntel des gesamten früheren Übungsgeländes - von dem Großfeuer betroffen, das am Sonntag ausgebrochen war. Die Polizei ermittelt wegen vorsätzlicher Brandstiftung.

Waldbrand bei Lübtheen: Bislang wurden vier Ortschaften geräumt

Der Waldbrand hatte sich in der Nacht zum Dienstag weiter ausgeweitet. Das größte Problem sei nach wie vor der Wind und die anhaltende Trockenheit, sagte ein Sprecher des Landratsamts Ludwigslust-Parchim. Bislang wurden vier Ortschaften geräumt, zuletzt der Ort Volzrade. Insgesamt mehr als tausend Menschen mussten ihre Häuser verlassen.

Bei dem Feuer handelt es sich um den größten Waldbrand in der Geschichte Mecklenburg-Vorpommerns. Die Löscharbeiten gestalten sich wegen der im Boden lagernden Munition auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz besonders schwierig. Die Einsatzkräfte müssen tausend Meter Abstand zum Brand halten. Das betrifft Löschfahrzeuge genauso wie Löschflugzeuge.

Christoph Unger vom Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe, sagte, vor allem in Ostdeutschland gebe es noch viele munitionsbelastete Böden. Die Beseitigung werde „lange dauern“, sagte er im ZDF-„Morgenmagazin“. Den Großbrand sieht Unger auch als Folge des Klimawandels. Man müsse sich darauf einstellen, dass es mehr solcher Ereignisse geben werde. (dpa/afp/red)