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Landespokal Lok Leipzig nach Pokalsieg nach Mallorca

Von dpa 04.06.2023, 09:26
Eine Eckfahne mit dem Logo vom 1. FC Lok weht auf dem Platz.
Eine Eckfahne mit dem Logo vom 1. FC Lok weht auf dem Platz. Hendrik Schmidt/dpa-Zentralbild/dpa/Archivbild

Leipzig - Der 1. FC Lok Leipzig hat zum dritten Mal den sächsischen Fußball-Pokal gewonnen und darf im 130. Jahr seiner Vereinsgründung von einem großen Erstrunden-Gegner im DFB-Pokal träumen. Doch zum Feiern war kaum Zeit, schon am Sonntagmorgen ging es weiter. „Man hat heute gesehen, dass wir fast drei Jahre zusammen sind, schade, dass jetzt viele gehen. Ich mag die und liebe die, wie sie Fußball spielen“, sagte Trainer Almedin Civa mit tränenerstickter Stimme und ergänzte: „Sie sollen feiern, die Sau rauslassen. Einige gehen gleich früh nach Mallorca.“

Sein Team hatte am Samstag im eigenen Bruno-Plache-Stadion gegen den Titelverteidiger und Rekordpokalsieger Chemnitzer FC mit 3:0 (1:0) gewonnen. Ricardo Grym (36. Minute) brachte Lok in Führung, ehe Tobias Dombrowa (57.) erhöhte. Djamal Ziane (65.) sorgte für die Vorentscheidung.

Doch wichtig war vor allem: Es blieb alles ruhig. Die Austragung des Finales war aufgrund der angespannten Sicherheitslage in Leipzig mit zahlreichen Großveranstaltungen und dem „Tag X“ lange fraglich. Auf dem Rasen war es anfangs ausgeglichen, beide Teams hatte die Chance zur Führung. Erst setzte Ziane (26.) einen Kopfball an den Pfosten, dann retteten seine Hinterleute auf der Gegenseite einen Brügmann-Schuss (34.) auf der Linie. Nachdem Ziane im Strafraum gefoult wurde, setzte Farid Abderrahmane den Elfmeter an den linken Pfosten, ehe Grym (36.) zur Führung anstaubte.

Lok übernahm die Regie und erhöhte dann dank Dombrowa (57.), der sich im Strafraum gegen mehrere Gegenspieler durchsetzte und dann im zweiten Versuch traf. Der finanziell stark angeschlagene CFC, der unmittelbar vor dem Finale den kompletten Rücktritt des Vorstandes verkraften musste, reagierte geschockt. Plötzlich ging nichts mehr. Leipzig nutzte dies zum 3:0, auch wenn Ziane (65.) mit dem Ball eher über die Linie zum 3:0 stolperte.

Für CFC-Coach Christian Tiffert wird es eine schwierige Sommerpause. Zu viele Fragen sind offen: Finanzen, Kaderstärke, Zukunftsausrichtung? „Keine einfachen, keine schönen Themen, es wird sich bis zum Start nicht ändern“, prophezeite der Coach. Über die Leistung seines Teams ärgerte er sich: „Es soll sich jeder selbst ein Urteil bilden. Leider war es offensichtlich. Ich habe in der ganzen Saison wenig gesagt oder Spieler kritisiert. Vielleicht hätte ich es tun sollen.“