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Vorstand der Linken Linke: Klären Rücktritt von Co-Chef vertraulich

Worum geht es bei den Vorwürfen gegen den zurückgetretenen Co-Chef der Brandenburger Linken? Die Landespartei setzt auf vertrauliche Klärung - und plant ein neues Gremium.

Von dpa 12.12.2025, 12:32
Sebastian Walter war Co-Landesvorsitzender der Brandenburger Linken. (Archivbild)
Sebastian Walter war Co-Landesvorsitzender der Brandenburger Linken. (Archivbild) Carsten Koall/dpa

Potsdam - Die Landesvorstand der brandenburgischen Linken will die Aufarbeitung von Vorwürfen gegen ihren zurückgetretenen Co-Chef Sebastian Walter fortsetzen. Die Klärung sei aber Gegenstand vertraulicher Prozesse, teilte Landesgeschäftsführer Stefan Wollenberg nach Beratungen vom Donnerstagabend mit. Bestehende finanzielle Verbindlichkeiten solle Walter im Rahmen einer Ratenzahlungsvereinbarung ausgleichen.

Der Co-Landesvorsitzende der Brandenburger Linken hatte am Mittwoch seinen Rücktritt erklärt. Zuvor berichtete der „Tagesspiegel“ von Vorwürfen gegen den Ex-Landeschef aus Eberswalde. „Die Behauptungen sind unwahr“, sagte Walter der dpa. Er kündigte an, sich anwaltliche Begleitung zu holen. Mitte Oktober hatte Walter nach eigenen Angaben aus gesundheitlichen Gründen sein Amt ruhen lassen.

Handlungsempfehlungen sollen nicht öffentlich werden

Die Linke in Brandenburg teilte mit, die Vertrauensgruppe der Bundespartei habe dem Landesvorstand Handlungsempfehlungen zur Aufarbeitung des Falls übermittelt. Deren Umsetzung habe der Landesvorstand einstimmig beschlossen. „Ein Teil der Empfehlungen ist durch den Rücktritt von Sebastian Walter bereits umgesetzt.“ 

Was die Handlungsempfehlungen genau beinhalten, dürfe nicht öffentlich gemacht werden, sagte Linken-Geschäftsführer Wollenberg. Betroffene hätten sich im Zusammenhang mit Walter an die Vertrauensgruppe der Bundespartei gewandt.

Landespartei will eigene Vertrauensgruppe einrichten 

Künftig werde auch die Landesgruppe ein solches Gremium einrichten, so Wollenberg. Die Vertrauensgruppe ist eine Anlaufstelle der Partei für Betroffene, die übergriffiges Verhalten, Sexismus und Machtmissbrauch melden können.

„Ich habe mein Amt bereits ruhen lassen, weil ich gemerkt habe, dass ich den Anforderungen der letzten Monate nicht mehr gerecht werden konnte“, schrieb Walter in seiner Rücktrittserklärung. „Gerade weil ich Verantwortung übernehmen möchte, ist für mich klar geworden, dass es jetzt der richtige Moment ist, das Amt abzugeben. Ich brauche Zeit für meine Familie, für mich und unsere Partei braucht Klarheit.“