Europas größter Autobauer Lies: Blumes Fokus auf Volkswagen ist richtig
VW-Chef Blume beendet seine Doppelrolle und gibt die Leitung von Porsche ab. Künftig will er sich ganz auf den Konzern konzentrieren – ein Schritt, den Ministerpräsident Lies ausdrücklich begrüßt.

Wolfsburg - Dass Oliver Blume seine Doppelrolle als Porsche- und VW-Chef beendet, hält Niedersachsens Ministerpräsident Olaf Lies für richtig. „In der so schwierigen Phase, die die Automobilindustrie mit Transformation und Absatzschwierigkeiten derzeit durchläuft, ist es richtig, dass Oliver Blume zukünftig seine ganze Aufmerksamkeit auf Volkswagen als Gesamtkonzern richtet“, sagte der SPD-Politiker. „Das gibt Tempo und Klarheit.“
Das Land Niedersachsen hält 20 Prozent der Stimmrechte im VW-Konzern. Lies und seine Stellvertreterin Julia Willie Hamburg (Grüne) sitzen für das Land im Aufsichtsrat. Zusammen mit den Arbeitnehmervertretern haben sie dort die Mehrheit, bei wichtigen Entscheidungen hat das Land ein Veto-Recht.
Man sei sich im Vorgehen und in der Ausrichtung vollständig einig, gerade auch mit Blick auf den konsequenten Zukunftspfad hin zur Elektromobilität, betonte Lies. „Die anstehenden Aufgaben gehen wir geschlossen mit dem Vorstandsteam mit Oliver Blume an der Spitze an.“
Blume macht bis Ende 2030 weiter
Porsche hatte zuvor mitgeteilt, dass Blume seinen Posten als Vorstandschef der VW-Tochter zum Jahresende abgeben wird. Nachfolger wird der frühere McLaren-Chef Michael Leiters, wie der Aufsichtsrat beschloss. Blume soll sich stattdessen voll auf seine Aufgabe als VW-Konzernchef konzentrieren können. Der gebürtige Braunschweiger war seit gut drei Jahren Chef beider Unternehmen.
Der VW-Aufsichtsrat verlängerte daraufhin Blumes Vertrags bis Ende 2030. „Oliver Blume hat in den vergangenen drei Jahren eindrucksvoll bewiesen, dass er den Volkswagen-Konzern in einem herausfordernden Umfeld operativ und strategisch weiterentwickeln kann“, sagte der Aufsichtsratsvorsitzende Hans Dieter Pötsch. „Der Aufsichtsrat ist überzeugt, mit ihm die anstehenden Aufgaben gemeinsam mit dem Vorstandsteam weiterhin erfolgreich umzusetzen.“
So reagiert der Konzernbetriebsrat
Auch der VW-Konzernbetriebsrat begrüßte die Entscheidung. „Es ist bekannt, dass wir in der jüngeren Vergangenheit Vorbehalte gegen Oliver Blumes Doppelrolle hatten“, sagte ein Sprecher der Arbeitnehmervertretung. „Das war aber nie eine Kritik an seiner Person.“ Daher freue man sich auf die weitere Zusammenarbeit mit Blume, der sich nun vollständig auf die Funktion des Konzernchefs konzentrieren könne. Betriebsratschefin Daniela Cavallo hatte zuvor wiederholt Blumes Doppelrolle kritisiert.