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Leute Leute: Konflikt um Swasi-König geht in nächste Runde

27.10.2002, 14:49
Swasilands König Mswati III. fährt zur Feier seines 30. Geburtstages am 06.09.1998 in das Stadion von Mbabane ein. Afrikas letzter absolutistischer König muss nun erfahren, dass seine Untertanen nicht mehr jedes seiner Privilegien widerspruchslos hinnehmen.
Swasilands König Mswati III. fährt zur Feier seines 30. Geburtstages am 06.09.1998 in das Stadion von Mbabane ein. Afrikas letzter absolutistischer König muss nun erfahren, dass seine Untertanen nicht mehr jedes seiner Privilegien widerspruchslos hinnehmen. AFP/epa

Mbabane/Johannesburg/dpa. - Zena Mahlangu (18), Schülerin und potenzielle Ehefrau Nummer 10 von Swasi-König Mswati III., sorgt weiter für Schlagzeilen. Nachdem ihre Mutter vor einem Gericht des von Südafrika umschlossenen Berg-Königreichs mit ihrer Entführungs- Klage Erfolg hatte, geht der Konflikt in die zweite Runde. Denn die Polizei weigerte sich, eine Vorladung des Gerichts für die in königlichem Gewahrsam befindliche Zena überhaupt zur Kenntnis zu nehmen.

Im Machtkampf zwischen dem absolutistisch herrschenden König sowie den Gerichten des Landes sollen nun zwei Anwälte Zena in den königlichen Gemächern befragen, ob sie dort freiwillig sei. Das Mädchen war nach einer Brautschau von Mswatis Anhängern in den Palast des Königs gebracht worden.

In einem Telefonat mit einer Zeitung behauptete eine sich als Zena ausgebende Frau mittlerweile, sie sei glücklich mit ihrem «Ehemann». Ihre Mutter will dennoch nicht aufgeben und setzt nach Angaben der südafrikanischen Zeitung «Sunday Independant» auf traditionelles Recht, auf das auch König Mswati III. seine Macht stützt. Demnach dürfen Frauen unter 21 Jahren nur mit Genehmigung der Eltern heiraten.

Die Machtprobe zwischen der couragierten Mutter und dem König hat die traditionelle Monarchie Swasilands mehr erschüttert als alle bisherigen Modernisierungsversuche der weitgehend verbotenen Gewerkschaften oder Oppositionsgruppen.