Leipzig Leipzig: Rolltor am Jahrmarkt erschlägt Kind
Leipzig/dpa. - Nach dem tragischen Tod einer Sechsjährigen amRande des Leipziger Jahrmarktes suchen Polizei und Gutachter nach den Ursachen für das Unglück. Das Kind war am Donnerstagabend von einemetwa 200 Kilogramm schweren Rolltor am Eingangsbereich der Festwieseerschlagen worden. Kriminalpolizei und Staatsanwaltschaft sowie einGutachter ermittelten am Freitagvormittag vor Ort. Es wurde einVerfahren wegen fahrlässiger Tötung eingeleitet. Das Tor gehört zurUmzäumung des Grundstückes, das im Besitz der Stadt Leipzig ist undauch für Konzerte genutzt wird.
Die Stadt hat tiefes Bedauern über den Unfall bekundet. «UnserMitgefühl gilt den Eltern und Angehörigen», sagte StadtsprecherinKerstin Kirmes. Das städtische Marktamt sei für das Rolltorzuständig. Die Konstruktion werde geprüft.
Laut Polizei ist bislang unklar, warum sich das Tor aus seinerVerankerung gelöst hat. Nach ersten Erkenntnissen war derAnschlagwinkel der Aufhängung verbogen, der wuchtige Stahlzaun konntesich damit aus der Halterung lösen. Sachverständige sollen nunklären, ob sich das Gitter von allein löste. «Wir können nichtausschließen, dass das Kind das Tor angefasst hat», sagte einePolizeisprecherin.
Am Freitag vernahmen die Beamten Zeugen und suchten nach weiterenBesuchern der «Leipziger Kleinmesse». Die Staatsanwaltschaft hatzudem die Obduktion der Leiche angeordnet. Die Ermittler rechnen abererst am Montag mit einer entsprechenden Untersuchung.
Die Eltern des Mädchens und ihr zweites Kind werden nach Angabender Polizei von einem Kriseninterventionsteam psychologisch betreut.Die Familie hatte am Donnerstagabend den Jahrmarkt besucht und aufeinem kleinen Rasenstück an dem Rolltor einen Stopp eingelegt.