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Lebensmittel Lebensmittel: Jeder Deutsche isst 40 Kilo Tiefkühlkost im Jahr

Von Sandra Hottenrott 04.03.2012, 12:34
Jeder Deutsche isst 40 Kilogramm Tiefkühlkost im Jahr (FOTO: DPA)
Jeder Deutsche isst 40 Kilogramm Tiefkühlkost im Jahr (FOTO: DPA) dpa

Berlin/dapd. - 2010 seien es noch 40,2Kilogramm gewesen. Verkaufsschlager unter den gefrorenenLebensmitteln im Supermarkt waren Fertiggerichte, Gemüse und Pizza.Bei Großverbrauchern belegten Backwaren den ersten Platz. Die Zahlenfür das Jahr 2011 werden erst im April bekanntgegeben.

Es spreche sich herum, dass gefrorenes Obst und Gemüse gesundseien. «Vitamine und Mineralstoffe bleiben zum Teil besser erhalten,als im frischen Gemüse», sagt Hoppe. Denn das Gemüse aus demSupermarkt habe schon einen längeren Transportweg hinter sich, bevores beim Kunden ankomme. Das Tiefkühlgemüse dagegen werde sofort nachder Ernte schockgefroren. Auch die angebotenen Fertiggerichte seiengesund. Die Hersteller passten sich dem Wunsch der Verbraucher nachfrischen Produkten an und arbeiteten weitgehend ohne Zusatzstoffe.Es werde sehr viel Wert auf Rohware gelegt, weil dieQualitätskontrollen bei den Herstellern streng ausfielen.

Zwtl.: Die letzte echte Innovation bei Lebensmitteln

Dem Verbraucher empfiehlt Hoppe, die Tiefkühlware möglichst zumSchluss in den Einkaufswagen zu legen oder eine Kühltasche zunutzen. «Damit kann man garantieren, dass die Tiefkühlkette nur sehrkurz unterbrochen wird, also die Lagerung bei minus 18 GradCelsius», sagt sie. Zu Hause sollte das Produkt sofort in denTiefkühlschrank gelegt werden. Die Haltbarkeit richte sich dannstark nach der jeweiligen Ware. «Bei einer Pizza kommt es auf denBelag an», erklärt die Ernährungsexpertin. Gefrorenes Obst undGemüse könne zwischen sechs und zwölf Monate aufbewahrt werden.

«Die Tiefkühltechnik ist eigentlich die bislang letzte echteInnovation, die es bei Lebensmitteln gegeben hat», sagt der Sprecherder Verbraucherorganisation Foodwatch, Martin Rücker. FrischeZutaten ließen sich ohne großen Vitaminverlust über einen längerenZeitraum konservieren, pflichtet er Hoppe bei. Auch fertigverarbeitete Gerichte könnten in einer sehr hohen Qualität haltbargemacht werden. «Wenn man sich das Angebot anschaut, kommt leiderder weitaus größere Teil der Fertiggerichte mit sehr vielZusatzstoffen aus», widerspricht er der Referentin. Es werde anteureren Zutaten wie Gewürzen, Kräutern und Gemüse gespart.«Stattdessen wird mit viel Salz und Aromen nachgeholfen, denGeschmack zu kitzeln.» Aus seiner Sicht muss dieLebensmittelindustrie die Qualität noch deutlich verbessern.

Zwtl.: Verpackungen verschleiern Salzgehalt

Für den Verbraucher sei es sehr schwierig, zwischen minder- undhochwertigen Angeboten zu unterscheiden, kritisiert Rücker. DieVerpackungen ließen oft kaum erkennen, ob das Fertiggericht wirklichGeschmack enthalte oder dieser nur von Aromen rühre. «Das ist fürviele ein echtes Problem, die auf ihren Salzkonsum achten sollen»,erklärt er. Oft müsse sich der Verbraucher im Kleingedrucktenerrechnen, dass das Produkt doch nicht so gesund sei, wie esscheine. Bei vielen Gerichten werde nicht der Kochsalzgehalt,sondern nur der Natriumgehalt angegeben, sagt Rücker und fügt hinzu:«Um herauszufinden, wie viel Salz in einem Produkt ist, braucht maneigentlich ernährungswissenschaftliches Fachwissen.»