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Umwelt Landvolk kritisiert Vorgaben für nitratbelastete Gebiete

Von dpa Aktualisiert: 11.07.2022, 06:03

Hannover - Das Landvolk Niedersachsen sieht die neuen Vorgaben der Bundesregierung zur Ausweisung nitratbelasteter „roter Gebiete“ kritisch. In der neuen Vorschrift spielten Geologie, Bodenverhältnisse sowie das regionale Düngeverhalten der Landwirte keine Rolle mehr, bemängelte Landvolk-Präsident Holger Hennies am Samstag in Hannover. Dies bedeute eine Entfernung vom Verursacherprinzip. Es werde nicht berücksichtigt, dass sich das Düngeverhalten der Landwirte längst geändert habe.

Hintergrund der am Freitag vom Bundesrat gebilligten neuen Vorgaben ist das Ringen mit der EU-Kommission um einen stärkeren Grundwasserschutz in Deutschland. Die Bundesregierung will damit auch drohende Strafzahlungen abwenden. Um EU-Vorschriften einzuhalten, waren Dünge-Bestimmungen schon zuvor verschärft worden.

Aus Sicht des niedersächsischen Bauernverbandes muss das Nitrat-Messnetz sofort verbessert und ausgebaut werden. Ebenso dringlich sei eine Änderung der Düngeverordnung, damit gewässerschonend arbeitende Betriebe auf ihren Flächen in „roten Gebieten“ die Möglichkeit der bedarfsgerechten Düngung bekommen. „Hier muss die Landesregierung Niedersachsens nochmals Druck auf die EU ausüben“, forderte Hennies. Es gehe auch um die Qualität der Erträge und die Sicherung von Erntemengen.