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"Lackiert Euch die Nägel" "Lackiert Euch die Nägel": Todkranker Junge sammelt 13 Millionen Euro Spenden ein

24.12.2016, 13:58
Tijn leidet an einem unheilbaren Hirntumor und weiß, dass er demnächst sterben wird.
Tijn leidet an einem unheilbaren Hirntumor und weiß, dass er demnächst sterben wird. ANP

Den Haag - Mit seiner Aufforderung, sich die Nägel zu lackieren und zu spenden, hat ein krebskranker Sechsjähriger in den Niederlanden rund 1,3 Millionen Euro an Spenden für kranke Kinder gesammelt. Bei der Aktion folgten auch Politiker wie der Rechtspopulist Geert Wilders dem Aufruf des todkranken Tijn van Kolsteren.

Teilnehmer veröffentlichen Fotos von ihren bunten Nägeln

Regierungschef Mark Rutte äußerte sich gerührt. „Lackiert Euch die Nägel, macht eine Spende und fordert drei Eurer Freunde heraus, das selbe zu tun“, schrieb Tijn auf einer Spenden-Website, die im Rahmen der Aktionswoche eines niederländischen Radiosenders eingerichtet worden war. Unter dem Stichwort „#lakaan“, was auf Niederländisch „lackiert“ bedeutet, veröffentlichten Teilnehmer in den sozialen Online-Netzwerken Fotos von ihren bunten Nägeln.

Der Aufforderung des kleinen Krebs-Patienten kamen auch Sänger, Schauspieler, Moderatoren und Politiker nach. Mit Fingernägeln in den verschiedensten Farben setzten sie sich für den guten Zwecke ein. Der Chef der rechtspopulistischen Partei für die Freiheit (PVV), Wilders, entschied sich ebenso wie der Chef der niederländischen Grünen, Jesse Klaver, für einen tiefroten Farbton.

„Ich bin wirklich emotional geworden, als ich die Geschichte dieses kleinen Jungen gehört habe“, sagte Regierungschef Rutte bei seiner wöchentlichen Pressekonferenz. Tijn habe „wirklich großen Eindruck“ auf ihn gemacht. Bei Tijn war im Mai ein Hirntumor diagnostiziert worden. Vergangene Woche erfuhren er und seine Familie, dass sich der Tumor trotz Chemotherapie nicht verkleinert hat. Die Ärzte geben dem Sechsjährigen daher weniger als ein Jahr zu leben.

Tijns Vater Gerrit: „Wir sind gemeinsam auf die Idee gekommen“

„Trotz dieser schlechten Nachricht wollten wir etwas tun für die Kinder, die vielleicht nicht einmal sechs Jahre alt werden“, sagte Tijns Vater Gerrit dem niederländischen Fernsehsender NOS. „Wir sind gemeinsam auf die Idee gekommen: Tijn hatte sich schon mal bei einer Freundin die Nägel lackiert und er mochte das.“ Tijn hatte seine Sammelaktion am Mittwoch im „Glashaus“ vorgestellt. Dort lassen sich alljährlich Radiomoderatoren mehrere Tage einsperren und verzichten auf Essen und Schlaf, um Spenden zu sammeln. Eine derart hohe Spendensumme wie Tijn hat bislang noch niemand eingesammelt. Die niederländische Boulevard-Zeitung „AD“ feierte Tijn dafür unter der Schlagzeile „SuperTijn“. (afp)